Herr Däumler, als Trendforscher haben Sie genau im Blick, was Verbraucher wollen. Welche Trends liegen derzeit in der Milchbranche vorn?
Däumler: Produktlösungen für den schnellen Unterwegsverzehr oder für schnelles Kochen liegen im Trend. Die gesellschaftlichen Themen wie Nachhaltigkeit, Transparenz, Glaubwürdigkeit und Gesundheit kommen auch mit Milch in Berührung: Verbraucher stellen sich die Frage, welchen Beitrag sie für den Umwelt- und Klimaschutz leisten können und zeigen das anhand ihres Einkaufsverhaltens. Seit Jahren beobachten wir, dass insbesondere der Absatz von Wurst zurückgeht. Verbraucher kompensieren das mit Käse und zunehmend auch mit vegetarischen Brotaufstrichen.
Qualitätsprodukte mit verständlichen Siegeln oder vom Bauern nebenan genießen nach wie vor hohes Vertrauen. Eine zunehmend wichtigere Rolle spielt der Gesundheitsaspekt, also natürliche Inhaltsstoffe.
Was glauben Sie, wie sich Trends rund um Molkereiprodukte zukünftig entwickeln? Welche Auswirkungen hat das auf deutsche Milchviehhalter?
Däumler: Die Entwicklungen der vergangenen Jahre werden sich fortsetzen. Verbraucher achten darauf, woher das Produkt kommt und ob Hersteller und Marke vertrauensvoll sind.
Landwirte können mit Aufklärungsarbeit zu einer positiven Wahrnehmung der Milchviehhaltung beitragen und das Vertrauen stärken.
Welche Rolle spielen vegane Ersatzprodukte derzeit auf dem Markt?
Däumler: Der Markt für vegane Ersatzprodukte nimmt weiterhin, insbesondere bei Trinkmilchersatzprodukten, deutlich zu. Auch Molkereien haben das erkannt und bieten vegane Alternativen an. Der Trend wird sich definitiv fortsetzen. Wir beobachten einen generellen Zuspruch durch alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen. Bei Joghurt und Dessert zeigt sich diese Dynamik weniger stark.
Hat die Milchwirtschaft auf lange Sicht eine Zukunft in Deutschland?
Däumler: Das ist eine schwierige Frage, da zusätzlich zur inländischen Nachfrage weitere Faktoren wie der Export Einfluss nehmen. Klar ist, dass sich die deutsche Milchwirtschaft den Herausforderungen stellen und die stärken des Produkts Milch klarer kommunizieren muss. Das ist vor allem wichtig, um sich von Ersatzprodukten abzugrenzen.
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Herr Däumler, als Trendforscher haben Sie genau im Blick, was Verbraucher wollen. Welche Trends liegen derzeit in der Milchbranche vorn?
Däumler: Produktlösungen für den schnellen Unterwegsverzehr oder für schnelles Kochen liegen im Trend. Die gesellschaftlichen Themen wie Nachhaltigkeit, Transparenz, Glaubwürdigkeit und Gesundheit kommen auch mit Milch in Berührung: Verbraucher stellen sich die Frage, welchen Beitrag sie für den Umwelt- und Klimaschutz leisten können und zeigen das anhand ihres Einkaufsverhaltens. Seit Jahren beobachten wir, dass insbesondere der Absatz von Wurst zurückgeht. Verbraucher kompensieren das mit Käse und zunehmend auch mit vegetarischen Brotaufstrichen.
Qualitätsprodukte mit verständlichen Siegeln oder vom Bauern nebenan genießen nach wie vor hohes Vertrauen. Eine zunehmend wichtigere Rolle spielt der Gesundheitsaspekt, also natürliche Inhaltsstoffe.
Was glauben Sie, wie sich Trends rund um Molkereiprodukte zukünftig entwickeln? Welche Auswirkungen hat das auf deutsche Milchviehhalter?
Däumler: Die Entwicklungen der vergangenen Jahre werden sich fortsetzen. Verbraucher achten darauf, woher das Produkt kommt und ob Hersteller und Marke vertrauensvoll sind.
Landwirte können mit Aufklärungsarbeit zu einer positiven Wahrnehmung der Milchviehhaltung beitragen und das Vertrauen stärken.
Welche Rolle spielen vegane Ersatzprodukte derzeit auf dem Markt?
Däumler: Der Markt für vegane Ersatzprodukte nimmt weiterhin, insbesondere bei Trinkmilchersatzprodukten, deutlich zu. Auch Molkereien haben das erkannt und bieten vegane Alternativen an. Der Trend wird sich definitiv fortsetzen. Wir beobachten einen generellen Zuspruch durch alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen. Bei Joghurt und Dessert zeigt sich diese Dynamik weniger stark.
Hat die Milchwirtschaft auf lange Sicht eine Zukunft in Deutschland?
Däumler: Das ist eine schwierige Frage, da zusätzlich zur inländischen Nachfrage weitere Faktoren wie der Export Einfluss nehmen. Klar ist, dass sich die deutsche Milchwirtschaft den Herausforderungen stellen und die stärken des Produkts Milch klarer kommunizieren muss. Das ist vor allem wichtig, um sich von Ersatzprodukten abzugrenzen.