MRSA – Resistenzen häufiger in konventionellen Betrieben
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Staphylococcus aureus-Bakterien, die gegen Methicillin resistent sind (MRSA), finden sich in rund 10% der Tankmilchproben konventioneller Milchviehbetriebe. Das zeigten Wissenschaftler des Bundesinstituts für Risikobewertung und des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Für die Studie wurden 2014 Tankmilchproben von 372 konventionell und 303 ökologisch bewirtschafteten Betrieben untersucht.
Ergebnis: Die Verbreitung von MRSA in der Tankmilch stieg von 2010 bis 2014 deutlich. Bei einer Untersuchung im Jahr 2010 fand sich MRSA in 4,7% der Tankmilchproben. In der aktuellen Studie waren 9,7% der konventionellen und 1,7% der ökologischen Milchviehbetriebe positiv. Laut den Wissenschaftlern gelangen MRSA vorwiegend durch Einschleppung in die Herden. Da ökologische Betriebe kaum Tiere aus konventionellen zukaufen, ist das Risiko der Einschleppung dort geringer. Zudem begünstigt der regelmäßige Einsatz von Antibiotika die Entwicklung von MRSA. Außerdem deckte die Untersuchung Unterschiede abhängig von Herdengröße und Region auf: Im Nordwesten Deutschlands testeten rund 15% der konventionellen Betriebe positiv. In der Region ist auch die Tierdichte von Mastschweinen und Geflügel hoch.
Im Osten Deutschlands mit vielen großen Betrieben waren rund 12% der Tankmilchproben positiv und im Südwesten 3,8%. Offenbar hängen die Resistenzen also auch mit der Betriebsgröße zusammen. Auf diesen findet in der Regel mehr Tierverkehr statt und mehr Kühe liefern Milch in den Tank. So fand sich bei 14,6% der Betriebe mit 200 bis 500 Kühen und bei 35% der Betriebe mit über 500 Kühen MRSA in der Tankmilchprobe. Alle positiven Proben waren resistent gegen Penicillin, Cefoxitin und 95% auch gegen Tetracycline. Um ihre Herde zu schützen, sollten Landwirte alle Tiere beim Zukauf auf resistente Mastitiserreger untersuchen lassen.
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Staphylococcus aureus-Bakterien, die gegen Methicillin resistent sind (MRSA), finden sich in rund 10% der Tankmilchproben konventioneller Milchviehbetriebe. Das zeigten Wissenschaftler des Bundesinstituts für Risikobewertung und des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Für die Studie wurden 2014 Tankmilchproben von 372 konventionell und 303 ökologisch bewirtschafteten Betrieben untersucht.
Ergebnis: Die Verbreitung von MRSA in der Tankmilch stieg von 2010 bis 2014 deutlich. Bei einer Untersuchung im Jahr 2010 fand sich MRSA in 4,7% der Tankmilchproben. In der aktuellen Studie waren 9,7% der konventionellen und 1,7% der ökologischen Milchviehbetriebe positiv. Laut den Wissenschaftlern gelangen MRSA vorwiegend durch Einschleppung in die Herden. Da ökologische Betriebe kaum Tiere aus konventionellen zukaufen, ist das Risiko der Einschleppung dort geringer. Zudem begünstigt der regelmäßige Einsatz von Antibiotika die Entwicklung von MRSA. Außerdem deckte die Untersuchung Unterschiede abhängig von Herdengröße und Region auf: Im Nordwesten Deutschlands testeten rund 15% der konventionellen Betriebe positiv. In der Region ist auch die Tierdichte von Mastschweinen und Geflügel hoch.
Im Osten Deutschlands mit vielen großen Betrieben waren rund 12% der Tankmilchproben positiv und im Südwesten 3,8%. Offenbar hängen die Resistenzen also auch mit der Betriebsgröße zusammen. Auf diesen findet in der Regel mehr Tierverkehr statt und mehr Kühe liefern Milch in den Tank. So fand sich bei 14,6% der Betriebe mit 200 bis 500 Kühen und bei 35% der Betriebe mit über 500 Kühen MRSA in der Tankmilchprobe. Alle positiven Proben waren resistent gegen Penicillin, Cefoxitin und 95% auch gegen Tetracycline. Um ihre Herde zu schützen, sollten Landwirte alle Tiere beim Zukauf auf resistente Mastitiserreger untersuchen lassen.