Der Nabelstrang des Kalbes reißt bei der Geburt durch die Dehnung in einer Länge von 6 bis 10 cm ab. Die Blutgefäße ziehen sich daraufhin zusammen und das Blut gerinnt, um das Kalb vor dem Verbluten zu schützen. Im Normalfall trocknet die Nabelschnur innerhalb von acht bis zehn Tagen ab, verkürzt und verhärtet sich. Eine Entzündung des Nabels zeigt sich durch Schwellung und eventuell auch Eiterbildung. Einige Kälber haben Fieber und sind appetitlos.
Ilonka Meury von der Tierarztpraxis Clinique du Vieux-Chateaux in der Schweiz erklärt was wichtig ist, um eine Entzündung des Nabels zu vermeiden:
Sauberer Abkalbebereich: Nabelentzündungen entstehen durch die Besiedlung eines Teils der Nabelschnur mit Umweltkeimen. Da dies direkt nach der Geburt geschieht, sollte die Einstreu im Abkalbebereich sauber und trocken sein.
Rechtzeitige Kolostrumgabe: Die Kälber müssen Kolostrum in ausreichender Menge und Qualität möglichst früh nach der Geburt erhalten.
Desinfektion ist Ergänzung
Zusätzlich zu den Grundprinzipien Hygiene und Kolostrumversorgung ist die Desinfektion des Nabels so früh wie möglich nach der Geburt sinnvoll. Diese muss innerhalb der ersten 24 Stunden zwei- bis dreimal wiederholt werden. Das eingesetzte Desinfektionsmittel sollte diese Eigenschaften haben: Breites Wirkspektrum, lange Wirkdauer, einfache Handhabung, leicht reizend ohne Gewebe zu zerstören, wirksam auch bei Materialien wie Mist oder Urin. Meist kommen Mittel auf Jodbasis zum Einsatz wobei die Jodkonzentration max. bei 5% liegen sollte. Wenn diese zu hoch ist, kann das Jod das Gewebe schädigen.
Um die Lösung auf den Nabel aufzubringen sind zwei Methoden möglich: Der Nabel eines stehenden Kalbes wird 5 bis 10 Sek. lang in eine Jodlösung getaucht. Alternativ lässt sich die Jodlösung mit einer Sprühflasche aufbringen. Wichtig ist, dass der Nabel rundherum vollständig bedeckt ist. Jedoch sollte das Desinfektionsmittel nicht in den Nabel gelangen, da das eine Bauchfellentzündung auslösen kann.
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Der Nabelstrang des Kalbes reißt bei der Geburt durch die Dehnung in einer Länge von 6 bis 10 cm ab. Die Blutgefäße ziehen sich daraufhin zusammen und das Blut gerinnt, um das Kalb vor dem Verbluten zu schützen. Im Normalfall trocknet die Nabelschnur innerhalb von acht bis zehn Tagen ab, verkürzt und verhärtet sich. Eine Entzündung des Nabels zeigt sich durch Schwellung und eventuell auch Eiterbildung. Einige Kälber haben Fieber und sind appetitlos.
Ilonka Meury von der Tierarztpraxis Clinique du Vieux-Chateaux in der Schweiz erklärt was wichtig ist, um eine Entzündung des Nabels zu vermeiden:
Sauberer Abkalbebereich: Nabelentzündungen entstehen durch die Besiedlung eines Teils der Nabelschnur mit Umweltkeimen. Da dies direkt nach der Geburt geschieht, sollte die Einstreu im Abkalbebereich sauber und trocken sein.
Rechtzeitige Kolostrumgabe: Die Kälber müssen Kolostrum in ausreichender Menge und Qualität möglichst früh nach der Geburt erhalten.
Desinfektion ist Ergänzung
Zusätzlich zu den Grundprinzipien Hygiene und Kolostrumversorgung ist die Desinfektion des Nabels so früh wie möglich nach der Geburt sinnvoll. Diese muss innerhalb der ersten 24 Stunden zwei- bis dreimal wiederholt werden. Das eingesetzte Desinfektionsmittel sollte diese Eigenschaften haben: Breites Wirkspektrum, lange Wirkdauer, einfache Handhabung, leicht reizend ohne Gewebe zu zerstören, wirksam auch bei Materialien wie Mist oder Urin. Meist kommen Mittel auf Jodbasis zum Einsatz wobei die Jodkonzentration max. bei 5% liegen sollte. Wenn diese zu hoch ist, kann das Jod das Gewebe schädigen.
Um die Lösung auf den Nabel aufzubringen sind zwei Methoden möglich: Der Nabel eines stehenden Kalbes wird 5 bis 10 Sek. lang in eine Jodlösung getaucht. Alternativ lässt sich die Jodlösung mit einer Sprühflasche aufbringen. Wichtig ist, dass der Nabel rundherum vollständig bedeckt ist. Jedoch sollte das Desinfektionsmittel nicht in den Nabel gelangen, da das eine Bauchfellentzündung auslösen kann.