Die Übertragung und Vermehrung von Keimen kann mit einer gezielten Wahl des Umstallungszeitpunktes unterbrochen werden.
Leiden viele Kälber massiv unter Kryptosporidien-Infektionen, sollten sie schon am Ende der ersten Lebenswoche aus der Einzelhaltung ausgestallt werden. Die Ausscheidung der Oozysten findet ab der zweiten Lebenswoche statt und diese Kälber werden dann zur ständigen Infektionsquelle jüngerer Tiere. Mit dem Ausstallen dieser Kälber lässt sich der Erregerdruck in der Einzelhaltung reduzieren und Neu-Infektionen verringern.
Mit Kryptosporidien infizierte Kälber erkranken häufig in der zweiten Lebenswoche. Der Durchfall tritt zwischen dem 9. und 13. Lebenstag vermehrt auf und fällt mit dem Peak der Ausscheidung von Kryptosporidien-Oozysten und Rotaviren zusammen (Übersicht).
In dieser Zeit sollte der Keimdruck reduziert werden. Das kann durch eine Umstallung nach dem Alter gelingen: Betriebe, die Kälber am Ende der ersten Lebenswoche aus der Einzelhaltung in die Gruppe umstallen und dort mehrmals wöchentlich misten, haben seltener Probleme mit Durchfall. Wichtig ist dabei eine zwei- bis dreitägige Entmistungsfrequenz. Diese unterbricht den Entwicklungszyklus zahlreicher Keime, insbesondere den der Kryptosporidien. Das reduziert das Risiko einer Neu- oder Wiederansteckung.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Kälber nach der fünf- bis sechstägigen Einzelhaltung für 14 Tage in einen „Quarantänestall“ zu bringen. Während dieser Zeit des erhöhten Erkrankungsrisikos sind dreimal wöchentliches Entmisten und ein Rein-Raus-Prinzip sinnvoll. Nach dieser Zeit erfolgt das Umstallen der Kälber in die nächsten Stalleinheiten.