Startschuss für die Silier-Saison 2010: top agrar stellt die neuesten Erkenntnisse zur Grasernte aus den wichtigsten Versuchsstationen vor.Pistenbully im Fahrsilo Zur besseren Verteilung und Verdichtung von großen Silagemengen werden derzeit Pistenbullys geprüft, die ursprünglich der Präparierung von Skipisten dienen. Der Hersteller, Fa. Kässbohrer Geländefahrzeug AG, verkauft die Bullys gebraucht und rüstet sie für den landwirtschaftlichen Einsatz um. Das mit zwei gummierten Spezialketten ausgerüstete Raupenfahrzeug ist 3 m breit und verfügt über ein 5 m breites Räumschild mit zwölf verschiedenen Einstellmöglichkeiten. Das 330 PS-Fahrzeug wiegt 8,5 t und kann mit bis zu 12 t zusätzlichem Gewicht beladen werden. In ersten Versuchen, die Dr. Hansjörg Nußbaum vom Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg, Aulendorf, zusammen mit der DLG-Prüfstelle in Groß-Umstadt durchgeführt hat, wurden gute Ergebnisse erzielt: Das gehäckselte Erntegut wird durch das flexible hydrostatisch angetriebene Räumschild in sehr dünnen Schichten (< 10 cm) gleichmäßig verteilt. Ecken oder enge Silos stellen für den wendigen Bully kein Problem dar. Bei Schrägstellung des Räum-schildes kann bis auf ca. 10 cm an die Silowand herangefahren werden. Durch den niedrigen Schwerpunkt sind auch Schrägfahrten möglich. Die erzielte Verdichtung ist gut. Durch die Laufräder der Kette wird die Silage mehrfach überfahren. Außerdem verdichtet der Rütteleffekt das Siliergut zusätzlich. Bei gehäckselter Grassilage mit 5 mm Länge und 32,6 % TS wurde bei der Ernte eine Lagerungsdichte von 228 kg/m3 erreicht. Dabei wurde das Gras mit 50 t pro Stunde angeliefert. Der Kraftstoffverbrauch ist mit 11,8 l/h moderat. Zu Verstopfungen der Raupe kam es in den ersten Versuchen nicht. Vor allem bei feuchtem Material ist der Bully nach Dr. Nußbaum dem Radlader überlegen, weil er nicht einsinkt. Er hinterlässt eine gleichmäßig glatte Oberfläche, so dass das Silo ohne große Nacharbeiten abgedeckt werden kann. Die Gärqualität der Silage war zufriedenstellend. Nacherwärmung trat in der Grassilage nicht auf. Ein Manko des Bully ist, dass er keine Straßenzulassung hat und deshalb mit dem Tieflader transportiert werden muss. Ein gebrauchter Bully mit 4 800 bis 6 800 Betriebsstunden ist ab 59 000 € zu haben. Alternativ kann er gemietet werden.
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