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(Nur) leichter Preisanstieg bei der Biomilch

Lesezeit: 3 Minuten

Verbraucher greifen in der Coronakrise zunehmend zu Bioprodukten. Das hat einen positiven Effekt auf die Milchpreise, wenn auch zur Kostendeckung nicht ausreichend.


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Der bundesweite Biomilchpreis für 2020 lag einschließlich geschätzter Nachzahlungen bei im Schnitt 48,2 ct/kg (netto ab Hof bei 4,0% Fett und 3,4% Eiweiß, inkl. Zuschläge, ohne Heu-Milch). Gegenüber 2019 sind das 0,6 ct/kg mehr. Die Rückgänge der Vorjahre sind damit allerdings noch nicht aufgeholt. Rekordjahr bleibt weiterhin 2017 mit einem Bundesschnitt von 49,1 ct/kg.


Die Preise bei den besten Auszahlern haben sich erhöht und liegen für Demeter-Milch bei 51,7 und 51,3 ct/kg. Am unteren Ende bildet Friesland Campina mit 44 ct/kg den Abschluss. Bei einigen Molkereien stehen allerdings noch Nachzahlungen aus. Die „Schlusslichter“ zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie EU-Biostandard vermarkten und keine oder nur wenig eigene Bio-Markenprodukte herstellen.


Mehr Menge, steigende Preise


Die Anlieferung von deutschen Biomilcherzeugern hat sich 2020 gegenüber dem Vorjahr um 4% erhöht. Das entspricht einer Mehrmenge von rund 50 Mio. kg (hochgerechnet auf Basis Januar bis November). Insgesamt wurden rund 1,2 Mrd. kg Biomilch angeliefert. Das ist ein Anteil von 3,9% an der gesamten deutschen Milchanlieferung.


Die Herstellung von Biomilchprodukten in deutschen Molkereien stieg laut Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung dagegen deutlich stärker: Bei Biotrinkmilch um 13,5%, bei Biokäse um 14,4% und bei Biobutter um 3,9%. Die Mehrmengen der vergangenen Jahre sind damit am Biomilchmarkt untergebracht. Einige Molkereien nehmen unter Berücksichtigung von Angebot und Nachfrage sogar wieder neue Lieferanten auf.


Während der Krise greifen Konsumenten stärker zu Bioprodukten. Das zeigte sich besonders deutlich im März 2020: In dem Monat stieg der Einkauf von Konsummilch im Lebensmitteleinzelhandel laut Nielsen-Handelspanel insgesamt um 23,6%. Biomilch verzeichnete dabei ein überdurchschnittliches Plus von 27,0%. Während sich die gesamte Nachfragesteigerung in den folgenden Monaten bei 4% einpendelte, lag das Nachfrageplus bei Biomilch weiter bei 16%. Insbesondere Bio-H-Milch legte zu und wurde in vielen Filialen neu gelistet.


30% Importquote


Die Importquote von Biomilch liegt weiterhin bei rund 30%. Die beiden stärksten Exportländer in Richtung Deutschland sind Dänemark und Österreich. Mit einem Produktionsplus von 2,7% in Dänemark und 2,9% in Österreich, haben die Biomilchmengen dort 2020 deutlich weniger zugenommen als in den vergangenen Jahren.


Wermutstropfen am Biomilchmarkt sind weiterhin die nicht gedeckten Erzeugungskosten: Die hiesigen Erzeugungskosten für Biomilch lagen im Wirtschaftsjahr 2019/20 bei 64,63 ct je kg. Das hat das Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft errechnet. Am deutlichsten schlagen die Kosten für Abschreibungen (Stallgebäude, Maschinen) und der Arbeitslohn zu Buche. Der Einkommensansatz für Biomilchbauern liegt bei 24,53 ct/kg Biomilch. Die Zahl beruht auf den aktuellen landwirtschaftlichen Tarifen mit einem vergleichbaren Lohnansatz von 19,50 € pro Arbeitnehmerstunde. Die Unterdeckung zum Biomilchpreis wird für das Wirtschaftsjahr 2019/2020 mit rund 17 ct/kg beziffert.


Für Januar sind bereits einige Erhöhungen der Bio-Milchpreise bekannt geworden. Branchenkenner rechnen damit, dass der positive Trend weiter anhält, angesichts der Vollkosten aber noch mehr Fahrt aufnehmen muss.

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