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topplus Reportage

Nur mit Strategie und festem Ablauf

Lesezeit: 3 Minuten

Der irische Milcherzeuger Aidan Deasy schafft den Spagat zwischen Weidegang und automatischem Melken. Wir stellen sein ABC-Weidesystem vor.


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Irische Milchviehhalter sind Profis der Vollweide. Das System ist Teil ihrer „low input“-Strategie: Viel Milch aus der Weide melken, einfache Stallgebäude und Melktechnik, keine großen Investitionen. Melkroboter gibt es in Irland nur wenige.


Doch Aidan Deasy aus Skehanagh im County Cork im Süden von Irland blieb nichts anderes übrig, als dieses einfache System zu ändern, erklärt er: „Nur wenige Jahre nachdem ich 2006 die Farm mit 60 Kühen übernommen habe, bekam ich starke Rückenprobleme und konnte nicht mehr melken. Da ich nicht auf Fremdarbeitskräfte angewiesen sein wollte, stand die Entscheidung für das Melken mit Robotern schnell fest.“


Im Jahr 2013 baute Deasy einen neuen Stall für 180 Kühe in dem drei Lely Melkroboter stehen. Er erinnert sich: „Für den Stall habe ich deutlich weniger ausgegeben als geplant, denn die Bauzeit fiel genau in die Milchkrise und Baufirmen waren nicht ausgelastet. Das erleichterte mir den Start nach dieser großen Investition.“


Weiden nach Plan


Der Landwirt arbeitet mit dem ABC-Weidesystem. Das heißt, an einem Tag beweiden die Kühe drei verschiedene Flächen. Die Zugangsrechte zu den jeweiligen Paddocks sind über einen Selektionsbereich zwischen Stall und Weide geregelt. Die Kühe beweiden ab Mitternacht die Fläche A. Morgens um 11 Uhr wechselt der Zugang zu den Weiden: Die Selektion leitet die Kühe jetzt nicht mehr auf Fläche A sondern auf Fläche B, jedoch nur, wenn sie bereits gemolken sind, also kein Melkanrecht haben. Genauso funktioniert der Zugang zur dritten Weidefläche, die abends zugänglich ist. Die Kühe lernen schnell, wie das System funktioniert und gehen freiwillig zum Melken, weil sie dann auf eine frische Weide dürfen.


Wege und Weiden managen


Hinter dem Stall von Aidan Deasy liegen insgesamt neun gleich große Weideflächen. Jede Fläche pflügt Deasy alle zwölf Jahre um und sät sie neu ein.


Jeweils drei Flächen sind in einer Reihe hintereinander angeordnet und durch einen Treibweg von der nächsten Reihe getrennt. Deasy hält 2,8 bis 3 Kühe/ha Weide. Das war auch schon anders: Vorher hielt der Landwirt 5 Kühe/ha. Das Dürrejahr 2018 hat jedoch gezeigt, dass das zu intensiv ist. Deasy musste viel Futter zukaufen.


„Damit das Weidesystem funktioniert, sollten die Kühe gerne laufen“, sagt der Landwirt. Gute, trittsichere und trockene Laufwege sind daher genauso wichtig, wie gesunde Klauen und eine regelmäßige Klauenpflege. Anstatt die Weiden ganz kurz grasen zu lassen, mäht er diese direkt nach der Beweidung aus. Er sagt, dass dieses Verfahren dazu beiträgt, dass die Milchleistung der Herde etwa 2 kg über dem irischen Schnitt liegt.


Saisonale Abkalbung


Alle Kühe des Betriebs kalben vom 10. Februar bis zum 10. Mai. Danach stehen rund 250 weibliche Tiere zur Besamung an. Deasy verlässt sich dabei auf die Aktivitätssensoren des Melksystems, Hormone zur Brunstsynchronisation setzt er nicht ein. Zu Beginn der Laktation im Frühjahr haben die Kühe 2,5 Melkungen täglich und der Milchpeak liegt bei 38 kg. Zum Ende der Laktation liegt die Zahl der Melkungen im Schnitt bei 2,3.


Die Herde kommt auf eine durchschnittliche Milchleistung von 9500 bis 10000 kg Milch. Dazu trägt nicht nur das frische Gras, sondern auch die Kraftfuttergabe am Melkroboter von bis zu 6 kg pro Tier und Tag bei. Als Strukturfutter erhalten die Kühe im Stall zusätzlich Grassilage, Ganzpflanzensilage und Stroh zur freien Verfügung.

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