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Premium Tierwohlmilch aus NRW

Lesezeit: 3 Minuten

Klaus und Christian van der Linde produzieren auf ihrem Hof Tierwohlmilch der Premiumstufe. Dafür erhalten sie einen Zuschlag von 4 ct/kg. Die Zusage dafür besteht nur mündlich.


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Seit Juli 2019 ist die Milch der 50 Kühe von Klaus und Christian van der Linde als Tierwohlmilch der Premiumstufe ausgezeichnet. Initiiert hat das Label „Für mehr Tierschutz“ der Deutsche Tierschutzbund. Das Ziel ist, dem Verbraucher eine gewünschte und verlässliche Tierschutzkennzeichnung zu bieten.


Vater und Sohn bewirtschaften einen Betrieb in Hamminkeln (Nordrhein-Westfalen) mit Milchviehhaltung, 95 ha Außenwirtschaft, Bullen- und Schweinemast. „Anfang des vergangenen Jahres hat die Molkerei Moers Betriebe gesucht, die Tierwohlmilch in der Premiumstufe liefern wollen“, erinnert sich Klaus van der Linde. Als Mitglied ei-ner Milcherzeugergemeinschaft beliefert der Hof die nordrhein-westfälische Molkerei. „Bei uns waren nur einfache Umbaumaßnahmen für die Teilnahme nötig“, ergänzt Sohn Christian. Eine angrenzende Weide sowie ein Laufhof waren bereits vorhanden. In Eigenarbeit baute der 30-Jährige überdachte Liegeboxen im Außenbereich und nahm Anpassungen im Abkalbestall vor. „Die Vorschriften sind, 3 m²/Tier im Außenbereich und 6 m²/Tier im Stall. Im Abkalbestall müssen es 16 m²/Kuh sein“, erklärt der staatlich geprüfte Landwirt. Die Materialkosten für den Umbau beliefen sich auf etwa 3000 €. Die Personalkosten für die entstandene Arbeit lagen etwa bei 3000 bis 4000 €, schätzen die Milchviehhalter.


Höhere Kosten, keine Garantie


Rund um den Kuhstall stehen 5 ha Weide zur Verfügung. Vorschrift ist, den Tieren mindestens sechs Monate im Jahr täglich zehn Stunden Weidegang anzubieten. „Nach Größe der Weide könnten wir auch 50 Kühe melken“, erklärt Christian. Der begrenzende Faktor ist allerdings der Laufhof. Deshalb sind immer nur 45 Tiere in Milch und fünf weitere stehen trocken. Um das Geld zu erhalten, ist es mit den Umbaumaßnahmen allein allerdings nicht getan. „Es gibt einen 40-seitigen Katalog, in dem die Vorgaben erläutert sind“, erklärt Klaus van der Linde. Diese ändern sich laufend, da die Vorschriften immer höher als die staatlichen Anforderungen sein müssen. Aktuell gilt zum Beispiel, eine Trächtigkeitsuntersuchung bei jedem Abgangstier vorzunehmen.


Bis zu vier Mal im Jahr erfolgen unangekündigte Kontrollen. „Zu denen müssen wir sämtliche Unterlagen parat haben“, weiß Christian. Die Audits nehmen jeweils vier bis sechs Stunden in Anspruch. „Zwei bis drei Cent Mehrkosten haben wir durch die Teilnahme an dem Programm auf jeden Fall“, ist der Seniorchef sicher.


Teilnahmevoraussetzung für die beiden war, dass vom Zuschlag mindestens 1 ct/kg übrig bleibt. Momentan steht auf der Milchgeldabrechnung des Betriebs ein Grundpreis von 31 ct/kg. Hinzu kommt der Zuschlag von 4 ct/kg für die Premiumstufe. „Der Zuschlag wurde uns nur mündlich für 2,5 Jahre zugesagt. Schriftlich ist nichts festgehalten“, erklärt der 51-Jährige. „Momentan ist der Zuschlag das einzige Geld, das wir an der Milch verdienen.“ Sein Sohn ergänzt: „Tierwohlmilch passt gut in unseren Betrieb. Wir würden immer wieder mitmachen.“

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