Zu: „Die Zukunft des EU-Milchmarkts“, top agrar 3/2021, Seite R10.
Quote neu gestalten
Lesezeit: 2 Minuten
Im Interview mit Prof. Dr. Thiele wird suggeriert, dass Intervention und Quote zusammenhängen und dass die EU durch diese Kombination viel Geld ausgeben musste. Richtig aber ist, dass es durch die Intervention in den 70er-Jahren zu Butter- und Milchpulverbergen gekommen ist, und diese mit viel zu hoher EU-Unterstützung abgebaut werden mussten. Weil das auf Dauer nicht finanzierbar gewesen wäre, wurde die Quote eingeführt. Und das hat funktioniert, denn mit ihr gab es keine zu hohen EU-Vorräte mehr.
War nicht das Problem der Quote, das sie viel zu teuer wurde? War das System nicht zu kompliziert, unbeweglich und regional festgelegt? Können wir nicht aus der Vergangenheit lernen, dass dieses System geändert werden kann und muss, wenn der EU-Milchmarkt in Balance bleiben soll? Und das möglichst ohne zu großen administrativen Aufwand und ohne dass der Preis für dieses Lieferrecht wieder (viel) zu hoch wird?
Wir werden doch in der Lage sein, das Modell so zu gestalten, dass es zu einer guten Balance zwischen Angebot und Nachfrage kommt. Aber es muss auch gewollt sein. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Denn das würde dazu führen, dass die Landwirte eine etwas sicherere Zukunft haben, es für den Handel und für Verarbeiter aber nicht einfacher werden würde. Ein Schelm der Böses dabei denkt.
Kees de Vries (MdB), 1011 Berlin
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Im Interview mit Prof. Dr. Thiele wird suggeriert, dass Intervention und Quote zusammenhängen und dass die EU durch diese Kombination viel Geld ausgeben musste. Richtig aber ist, dass es durch die Intervention in den 70er-Jahren zu Butter- und Milchpulverbergen gekommen ist, und diese mit viel zu hoher EU-Unterstützung abgebaut werden mussten. Weil das auf Dauer nicht finanzierbar gewesen wäre, wurde die Quote eingeführt. Und das hat funktioniert, denn mit ihr gab es keine zu hohen EU-Vorräte mehr.
War nicht das Problem der Quote, das sie viel zu teuer wurde? War das System nicht zu kompliziert, unbeweglich und regional festgelegt? Können wir nicht aus der Vergangenheit lernen, dass dieses System geändert werden kann und muss, wenn der EU-Milchmarkt in Balance bleiben soll? Und das möglichst ohne zu großen administrativen Aufwand und ohne dass der Preis für dieses Lieferrecht wieder (viel) zu hoch wird?
Wir werden doch in der Lage sein, das Modell so zu gestalten, dass es zu einer guten Balance zwischen Angebot und Nachfrage kommt. Aber es muss auch gewollt sein. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Denn das würde dazu führen, dass die Landwirte eine etwas sicherere Zukunft haben, es für den Handel und für Verarbeiter aber nicht einfacher werden würde. Ein Schelm der Böses dabei denkt.