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topplus Christian Scherpenzeel

Risiko betriebsabhängig

Lesezeit: 2 Minuten

Dr. Christian Scherpenzeel vom Royal GD Animal Health, dem Rindergesundheitsdienst in den Niederlanden, sprach über seine Erfahrungen zum selektiven Trockenstellen. Die Einführung von antibiotischen Trockenstellern war in den 70er Jahren ein großer Erfolg: Seitdem sank die Tankzellzahl in den Niederlanden von 550000 auf etwa 200000 Zellen/ml im Jahr 2000.


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Seit 2013 ist der vorbeugende Einsatz von Antibiotika in dem Nachbarland jedoch nicht mehr erlaubt. Da antibiotische Trockensteller neben der Heilung bestehender Infektionen auch neuen Infektionen vorbeugen, sind die Landwirte seit 2013 verpflichtet, ihre Kühe selektiv trockenzustellen.


Die richtigen Kühe auswählen


Die Regierung gibt dafür feste Regeln vor: Milchviehhalter dürfen unter einer Zellzahl von 50000/ml bei Kühen und 150000/ml bei Erstkalbinnen keinen antibiotischen Trockensteller einsetzen: „Durch die strengen Vorgaben hat sich die Denkweise von Landwirten und Tierärzten verändert. Einige reagierten reaktiv, andere kreativ, um die Auflagen zu erfüllen“, sagt Scherpenzeel. So hat sich die Eutergesundheit trotz der vermeintlichen Einschränkung verbessert: Im vergangenen Jahr erhielten noch 25% der Kühe einen antibiotischen Trockensteller. Die mittlere Zellzahl in der Tankmilch sank seit 2010 von 210000 auf 180000/ml im Jahr 2020. Zugleich sank der Anteil der Kühe mit subklinischer Mastitis um 3 auf 18%. Der Einsatz von Antibiotika zur Behandlung von Euterentzündungen stieg ebenfalls nicht. Inzwischen nutzen 60% der Milcherzeuger interne Zitzenversiegler. „Das ist wie eine zusätzliche Versicherung“, so Scherpenzeel.


Entscheidend für den Erfolg


Eine Studie des Royal GD Animal Health zeigte, was Einfluss darauf hat, ob selektives Trockenstellen funktioniert. Rund 1700 gesunde Kühe erhielten zum Trockenstellen jeweils auf zwei Eutervierteln ein Antibiotikum und auf zweien nicht. Heraus kam zwar einerseits die Wirksamkeit des antibiotischen Trockenstellers: Er tötet krankmachende Bakterien ab. Einen größeren Einfluss als das Trockenstellsystem hatten aber betriebseigene Risikofaktoren. Wichtigste Voraussetzung für eine gute Eutergesundheit ist also die Minimierung dieser Risiken (siehe Checkliste).


Zur Vorgehensweise beim hygienischen Trockenstellen gab Scherpenzeel konkrete Hinweise: Wichtig ist mit sauberen Handschuhen zu arbeiten und systematisch pro Zitze vorzugehen. Die gesamte Zitze muss sauber sein und die Kuppe zudem mit einem Alkoholtuch gereinigt werden. Auch die Tuben müssen sauber sein und sollten nur mit der kurzen Spitze in die Zitze eingeführt werden. Abschließend sollte man die Zitzen mit einem Dippmittel zu mindestens zwei Dritteln benetzten. Scherpenzeel empfiehlt Mittel mit hoher Jodkonzentration oder Kombipräparate aus Milchsäure und Natriumchlorit. ▶

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