Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

Interview

Rohmilch kommt 2018 an die Börse – und dann?

Lesezeit: 3 Minuten

Die Börse European Energy Exchange (EEX) in Leipzig will im ersten Halbjahr 2018 den Handel mit Rohmilch anbieten. Wie soll das genau aussehen?


Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Sabel: Aktuell ist die Milchpreis-Absicherung über Magermilchpulver- und Butter-Kontrakte möglich. Aus den Kursen errechnet sich ein Börsenmilchwert, der den möglichen Absicherungspreis zeigt. Diese Umrechnung ist für viele Erzeuger umständlich. Der Flüssigmilch-Kontrakt basiert direkt auf Rohmilch. Das verbessert die Vergleichbarkeit. Zudem ist bei Magermilchpulver und Butter eine Mindestmenge von 100000 kg Milch erforderlich. Der Flüssigmilchkontrakt umfasst dagegen nur 25000 kg Milch. So können ihn auch Erzeuger mit durchschnittlicher Betriebsgröße nutzen.


Eine Klippe könnte ein Vergleichspreis sein. Wie will die EEX das lösen?


Sabel: Es gibt in Deutschland keine einheitliche Milchpreis-Notierung. Deshalb sind die Börsianer auf die lagerfähigen Produkte Pulver und Butter ausgewichen. Hierfür gibt es amtliche Notierungen, aus denen sich der Preisindex berechnen lässt. Dieser Index gilt als Marktpreis. Die Börsenteilnehmer rechnen die Kontrakte, sog. Futures, mit diesem Index ab. Die EEX entwickelt derzeit, wie sich der Index des RohmilchKontraktes zusammensetzt.


Welche Chancen bietet der Flüssigmilch-Future?


Sabel: An der Börse sollen sich niedrige Erzeugerpreise, sogenannte Kassapreis-Verluste, durch Börsen-Gewinne ausgleichen – und umgekehrt. Dafür muss sich die Preisbildung an der Börse sowie am tatsächlichen Markt, dem Kassamarkt, auf ein vergleichbares Produkt beziehen. Die Differenz zwischen Kassamarkt und Börse nennt man Basis. Mit dem Flüssigmilch-Kontrakt könnte die Schwankung der Basis kleiner und planbarer werden, da sich Börsenkurs und Milchpreis noch homogener entwickeln.


Welche Gefahren lauern?


Sabel: Eine Herausforderung könnte der Preisindex für Rohmilch werden: Dieser muss transparent, nachvollziehbar, zuverlässig und aussagefähig sein. Zudem besteht die Gefahr, dass die Marktteilnehmer den Kontrakt nicht annehmen, denn das Börsengeschäft und damit auch die Preisabsicherung lebt von liquiden Märkten. Der Handel mit Magermilchpulver- und Butter-Kontrakten hatte es anfangs auch schwer, ist zuletzt aber stetig gewachsen und entwickelt sich zusehends. Es wäre wünschenswert, wenn die Teilnehmer auch den neuen Kontrakt akzeptieren und nutzen.


Landwirte und Molkereien können Rohmilch anbieten. Gibt es genügend Interessenten, die auf der anderen Seite gegenzeichnen?


Sabel: Als Käufer könnten z.B. Molkereien auftreten, deren Verwertung nicht auf Magermilchpulver und Butter ausgerichtet ist und die am Markt weiteren Rohstoff kaufen. Aber auch Milchhändler und -verarbeiter sind als Käufer denkbar.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.