Werden mehrere Tiere mit der gleichen Nadel geimpft, können dadurch Krankheiten übertragen werden. Mit der nadellosen Impftechnik wollen Wissenschaftler dieses Risiko senken.
In Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Löffler-Institut untersuchte die Tierärztliche Hochschule Hannover die nadellose Impftechnik mit dem Gerät AcuShot. Ziel war es, den Impferfolg und die Reaktion an der Impfstelle zu beurteilen. Je zehn Rinder impften die Wissenschaftler im Rahmen des Versuches nadellos und mit Nadel gegen das Blauzungenvirus (BTV). Weiteren zehn Tieren impften sie nicht den Wirkstoff, sondern eine Kochsalzlösung mit der Nadel. Die Wiederholungsimpfung erfolgte jeweils an der anderen Halsseite.
Vier Wochen nach der zweiten Impfung reagierten die – mit und ohne Nadel – mit dem Wirkstoff geimpften Tiere mit einer Immunantwort. Auch die nadellos geimpften Rinder sind also gegen die Krankheit geschützt. Bei der Impfung ohne Nadel zeigten die Tiere eine leichte Schwellung der Haut, die nach wenigen Wochen wieder abklang.
Um zu beweisen, dass durch die nadellose Impftechnik die Gefahr der Krankheitsübertragung wirklich sinkt, ist weitere Forschung nötig.
Bei der nadellosen Impfung, wird der Wirkstoff mit hohem Druck in oder durch die Haut geschossen. Er verteilt sich dann netzartig im Gewebe. So soll der Impfstoff mit mehr Immunzellen in Kontakt kommen als bei der herkömmlichen Methode.
Ein großer Vorteil ist die Arbeitssicherheit des Gerätes: Durch die Impfung ohne Nadel ist das Verletzungsrisiko für den Anwender geringer. Es befinden sich derzeit zwei Geräte am Markt, die für Rinder geeignet sind: Der Acu-Shot-Injektor und das Gerät MS-Pulse. Der Anschaffungspreis ist mit 3900 bzw. 2700 € relativ hoch.