Zwischen der Sauberkeit der Kühe und ihrer Eutergesundheit besteht ein deutlicher Zusammenhang. Das ergab eine gemeinsame Studie der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Hochschule Osnabrück in 20 Milchviehbetrieben. Diese hielten im Schnitt 133 Kühe mit einer Leistung von 10270 kg und einer Zellzahl von 186000.

Die Wissenschaftler bewerteten die Sauberkeit von 335 Kühe aus einer Stichprobe und unterteilten sie in Klassen von 1 bis 4 (sehr sauber bis stark verschmutzt), wobei sie Euter, Flanke und Unterbein beurteilten.

Den Sauberkeitsbewertungen der Einzelkühe ordneten sie die Zellzahlergebnisse aus der aktuellen Milchkontrolle zu und bildeten Mittelwerte für die einzelnen Klassen.

Ergebnisse: In den absoluten Zahlen zeigte sich eine deutliche Beziehung zwischen der Sauberkeit der Kühe, insbesondere der Euter, und der aktuellen Zellzahl (siehe Übersicht). Die Wissenschaftler ermittelten auch, wie sich die Sauberkeit von Euter und Flanke auf den Anteil der Kühe mit sehr hohen Zellzahlen von ≥ 400000 auswirkt. Mit zunehmender Verschmutzung kam es jeweils fast zu einer Verdoppelung des Anteils an Kühen mit sehr hohen Zellzahlen. Verschmutzte Kühe habe damit ein deutlich erhöhtes Risiko für das Auftreten von subklinischen und sogar klinischen Euterentzündungen.

Fazit für die Praxis: Die Hygiene der Liegeboxen hat den größten Einfluss auf die Sauberkeit der Kühe. Hier liegen die Tiere unter günstigen Bedingungen täglich elf bis 13 Stunden und das Euter hat dabei ständigen Kontakt zur Liegefläche

Auch die Größe der Liegeboxen in Länge und Breite hat einen deutlichen Einfluss. Dennoch ist es nicht sinnvoll, dass alle Liegeboxen im Stall frei von Kothaufen sind. Denn die Tiere einer Herde sind immer unterschiedlich groß, sodass Kothaufen in etwa 15% der Liegeboxen als normal anzusehen sind und auch toleriert werden müssen.