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Schmallenberg-Virus: Droht ein neuer Seuchenzug?

Lesezeit: 2 Minuten

Für die rätselhaften Erkrankungen bei Milchkühen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet gibt es eine erste heiße Spur. Was haben Sie entdeckt?


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Dr. Holsteg: Wir haben zusammen mit dem Friedrich-Loeffler-Institut bei neun Kühen aus vier Betrieben Viruserbgut nachgewiesen, das ähnlich dem Erbgut von Akabane-Viren ist. Diese sind in Ozeanien, Australien und Afrika ver-breitet. Bei uns wird das neue Virus vor-läufig „Schmallenberg-Virus“ genannt. Die betroffenen deutschen Betriebe kla-gen über träge Kühe mit hohem Fieber und einen Milchverlust von bis zu 50 % bei Einzeltieren. Meist verschwinden die Symptome nach 10 Tagen wieder.


Kommt eine neue Seuche auf uns zu?


Dr. Holsteg: Zumindest wurde das Akabane-Erbgut jetzt erstmals in Deutschland nachgewiesen. Es zählt nicht zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen, deshalb gibt es auch keine Sper-rung oder Entschädigung der Betriebe. Das Virus führt vor allem bei ungeborenen Kälbern zu erheblichen Schäden. Neben Totgeburten kann es zur Geburt von Kälbern mit starken Missbildungen von Hirn und Gliedmaßen kommen. Bei den Kalbungen in den nächsten Monaten wird sich zeigen, wie gefährlich das Virus ist und wie viele Tiere sich im Spätsommer angesteckt haben.


Wie lassen sich erkrankte Tiere behandeln und gesunde Tiere schützen?


Dr. Holsteg: Betroffene Kälber mit Missbildungen sterben oder müssen eingeschläfert werden. Die Erkrankung von Rindern und Kühen lässt sich nur begleitend mit einem Fieber-senkenden Mittel behandeln. Einen zugelassenen Impfstoff gibt es noch nicht. Da das Virus über Gnitzen und Stechmücken übertragen wird, können die Tiere – wie bei der Blauzungenkrankheit – durch Insektenschutzmittel geschützt werden. Aufgrund des Winters sind der-zeit aber nur wenige Insekten unterwegs.


Ist das Virus im nächsten Frühjahr wieder verschwunden?


Dr. Holsteg: Das ist derzeit noch völlig offen, da wir nicht wissen, ob und wie das Virus überwintert. Aus anderen Ländern ist aber bekannt, dass es jahrelang nicht in Erscheinung tritt und dann plötzlich wieder ausbrechen kann.


Dr. Mark Holsteg, Tiergesundheitsdienst Nordrhein-Westfalen

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