Mit wenig Aufwand und einem einfachen Management will Bernd Im Winkel seine Herde züchterisch verbessern.
Problemlose Kühe und eine ausgeglichene Herde sind das Ziel von Bernd Im Winkel. Auf dem Familienbetrieb in Gladbeck (NRW) hält er gemeinsam mit seinem Vater 180 melkende Kühe mit weiblicher Nachzucht. Ein solides, aber persistentes Leistungsniveau ist ihm wichtig. „Für mich muss keine Kuh 60 bis 70 kg Milch am Tag geben“, sagt der Landwirt. Lieber melkt er die Kühe bei geringerer Tagesleistung ein bis zwei Laktationen länger. „Ich habe jedoch wenig Zeit und Interesse, mich mit der Zucht zu befassen“, gibt er zu.
Nach einem Vortrag auf einer Arbeitskreisveranstaltung beschäftigte er sich erstmals näher mit der aAa-Methode. Daraufhin entschied er sich für dieses Anpaarungssystem, sodass seit 20 Jahren jedes Tier einen dreistelligen Zahlencode hat.
Drei mal 100000 pro Jahr
Im Winkel weiß, dass die Rinderzucht ein langer Prozess ist und es Geduld erfordert, um erste Ergebnisse sehen zu können. „Ich habe mich für das System entschieden und will auch konsequent dabei bleiben“, sagt er.
Die Färsen sind aktuell so, wie sie sich der Landwirt vorstellt – mittelrahmig mit breiter Rippe und viel Lungenvolumen. Zudem haben sie viel Herz- und Rippentiefe und stehen breit. „Die Tiere sollen viel fressen, dafür muss Platz sein“, sagt er. „Bei guten Kühen sollte ein Fußball durch die Vorderbeine rollen können.“
Der Betriebsleiter hat zudem festgestellt, dass es seit der aAa-Anpaarung weniger Ausreißer gibt und die Herde einheitlicher ist. Seine Tiere geben aktuell 10000 kg Milch/Kuh und Jahr im gleitenden Durchschnitt. Zudem hat er sechs Kühe im Stall, die bereits die 100000 kg-Marke geknackt haben. In den nächsten Jahren rechnet er mit je ein bis zwei weiteren Kühen, die dieses Leistungsniveau erreichen.
Stolz ist er auch auf die Abgangsleistung von 48000 kg Milch, mit der die Kühe den Betrieb im Mittel nach fünf Laktationen verlassen. „Letzten Sommer lagen wir bei 52000 kg. Das war unser Rekord.“ Der Milchviehhalter hat funktionellere Kühe, seitdem er das aAa-System nutzt, die wenig Sonderbehandlungen brauchen. „Die Tiere haben weder Probleme mit sich selbst, noch mit dem Stallsystem. Dadurch werden sie alt.“
Wie müssen die Bullen sein?
Bei der Bullenauswahl achtet Im Winkel auf Milchleistung, Fundament und Körperbau. Von sieben bis acht Bullen kauft er Sperma vor, die der Besamungstechniker dann vorrätig hat. Dabei muss er aktiv auf den Inzuchtgrad achten, da die Anpaarung nicht computergestützt läuft.
Im einfachen Management sieht er einen Vorteil: Im Stallbüro hängt eine Liste mit den Ziffern-Codes der Kühe. „Wenn ein Tier bullig ist, kann jeder den passenden Bullen auswählen“, erklärt der Landwirt.-af-
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Mit wenig Aufwand und einem einfachen Management will Bernd Im Winkel seine Herde züchterisch verbessern.
Problemlose Kühe und eine ausgeglichene Herde sind das Ziel von Bernd Im Winkel. Auf dem Familienbetrieb in Gladbeck (NRW) hält er gemeinsam mit seinem Vater 180 melkende Kühe mit weiblicher Nachzucht. Ein solides, aber persistentes Leistungsniveau ist ihm wichtig. „Für mich muss keine Kuh 60 bis 70 kg Milch am Tag geben“, sagt der Landwirt. Lieber melkt er die Kühe bei geringerer Tagesleistung ein bis zwei Laktationen länger. „Ich habe jedoch wenig Zeit und Interesse, mich mit der Zucht zu befassen“, gibt er zu.
Nach einem Vortrag auf einer Arbeitskreisveranstaltung beschäftigte er sich erstmals näher mit der aAa-Methode. Daraufhin entschied er sich für dieses Anpaarungssystem, sodass seit 20 Jahren jedes Tier einen dreistelligen Zahlencode hat.
Drei mal 100000 pro Jahr
Im Winkel weiß, dass die Rinderzucht ein langer Prozess ist und es Geduld erfordert, um erste Ergebnisse sehen zu können. „Ich habe mich für das System entschieden und will auch konsequent dabei bleiben“, sagt er.
Die Färsen sind aktuell so, wie sie sich der Landwirt vorstellt – mittelrahmig mit breiter Rippe und viel Lungenvolumen. Zudem haben sie viel Herz- und Rippentiefe und stehen breit. „Die Tiere sollen viel fressen, dafür muss Platz sein“, sagt er. „Bei guten Kühen sollte ein Fußball durch die Vorderbeine rollen können.“
Der Betriebsleiter hat zudem festgestellt, dass es seit der aAa-Anpaarung weniger Ausreißer gibt und die Herde einheitlicher ist. Seine Tiere geben aktuell 10000 kg Milch/Kuh und Jahr im gleitenden Durchschnitt. Zudem hat er sechs Kühe im Stall, die bereits die 100000 kg-Marke geknackt haben. In den nächsten Jahren rechnet er mit je ein bis zwei weiteren Kühen, die dieses Leistungsniveau erreichen.
Stolz ist er auch auf die Abgangsleistung von 48000 kg Milch, mit der die Kühe den Betrieb im Mittel nach fünf Laktationen verlassen. „Letzten Sommer lagen wir bei 52000 kg. Das war unser Rekord.“ Der Milchviehhalter hat funktionellere Kühe, seitdem er das aAa-System nutzt, die wenig Sonderbehandlungen brauchen. „Die Tiere haben weder Probleme mit sich selbst, noch mit dem Stallsystem. Dadurch werden sie alt.“
Wie müssen die Bullen sein?
Bei der Bullenauswahl achtet Im Winkel auf Milchleistung, Fundament und Körperbau. Von sieben bis acht Bullen kauft er Sperma vor, die der Besamungstechniker dann vorrätig hat. Dabei muss er aktiv auf den Inzuchtgrad achten, da die Anpaarung nicht computergestützt läuft.
Im einfachen Management sieht er einen Vorteil: Im Stallbüro hängt eine Liste mit den Ziffern-Codes der Kühe. „Wenn ein Tier bullig ist, kann jeder den passenden Bullen auswählen“, erklärt der Landwirt.-af-