Milchviehhalter Hermann Schaller verfüttert seit sechs Jahren Silage aus Mais und Stangenbohnen an seine Kühe. Er ist zufrieden und hofft auf weiteren züchterischen Fortschritt.
Als einer der ersten baute Milcherzeuger Hermann Schaller aus Überherrn im Saarland bereits 2013 Mais im Gemenge mit Stangenbohnen an. Die Mischung wächst bei ihm auf 13 ha, das sind 45% seiner Maisanbaufläche. „Ursprünglich habe ich mit dem Anbau angefangen, um weniger Protein zukaufen zu müssen“, erklärt der Landwirt. Auch die Untersuchungen der Universität Hohenheim im Jahr 2017 fanden auf dem Betrieb von Schaller statt. Dabei kam eine phasinreiche Sorte zu Einsatz. Die Silage verfütterte der Landwirt im vergangenen Jahr über acht Wochen (siehe Übersicht).
In der Saatgutmischung, die er aktuell verwendet, beträgt der Bohnenanteil 33%. Die Proteinmenge in der geernteten Silage hängt von den Wuchsbedingungen ab. Schaller wirtschaftet auf Böden mit 25 bis 35 Bodenpunkten. Da sich die Bohne dort schlechter entwickelt als der Mais, hätte er gerne eine Saatgutmischung mit einem größeren Anteil Stangenbohnen. Für Regionen mit höheren Niederschlägen oder schwereren Böden sei der Anteil wiederum passend, so Schaller. Wäre der Bohnenanteil dort höher, würden die Bohnen den Mais im Laufe der Vegetation herunterziehen. Um das Risiko von Ertragsausfall zu mindern, setzt Schaller verschiedene Stangenbohnensorten ein.
Zucht noch am Anfang
Schaller hat Hoffnung, dass der Proteingehalt der Mischsilage in den kommenden Jahren weiter steigt. Darüber diskutiert er auch mit Pflanzenzüchtern. Dr. Willmar Leiser von der Universität Hohenheim bestätigt seine Einschätzung: „Die Stangenbohne wurde bislang kaum züchterisch bearbeitet. Als nächstes wollen wir den Proteinanteil der phasinarmen Sorten durch höhere Proteingehalte in der Bohne und mehr Hülsen pro Pflanze verbessern.“ Für die gemeinsame Aussaat mit Mais müsse die Bohne zudem kühletolerant sein. Leiser ist zuversichtlich, dass auch der Ertrag des Gemenges steigen wird. Aktuell liege dieser bei 88 bis 97% verglichen mit Mais im Reinanbau. Durch organisierte Züchtung seien sicher 100% möglich.
Schaller wird weiter Mais mit Stangenbohnen anbauen: „Mir ist es wichtig eigene Proteinalternativen zu haben und dazu gehört es eben, neue Verfahren auszuprobieren.“
Schaller wird weiter Mais mit Stangenbohnen anbauen: „Mir ist es wichtig eigene Proteinalternativen zu haben und dazu gehört es eben, neue Verfahren auszuprobieren.“
Mehr über den Mais-Stangenbohnen-Anbau lesen Sie in diesem Heft auf Seite 58.
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Milchviehhalter Hermann Schaller verfüttert seit sechs Jahren Silage aus Mais und Stangenbohnen an seine Kühe. Er ist zufrieden und hofft auf weiteren züchterischen Fortschritt.
Als einer der ersten baute Milcherzeuger Hermann Schaller aus Überherrn im Saarland bereits 2013 Mais im Gemenge mit Stangenbohnen an. Die Mischung wächst bei ihm auf 13 ha, das sind 45% seiner Maisanbaufläche. „Ursprünglich habe ich mit dem Anbau angefangen, um weniger Protein zukaufen zu müssen“, erklärt der Landwirt. Auch die Untersuchungen der Universität Hohenheim im Jahr 2017 fanden auf dem Betrieb von Schaller statt. Dabei kam eine phasinreiche Sorte zu Einsatz. Die Silage verfütterte der Landwirt im vergangenen Jahr über acht Wochen (siehe Übersicht).
In der Saatgutmischung, die er aktuell verwendet, beträgt der Bohnenanteil 33%. Die Proteinmenge in der geernteten Silage hängt von den Wuchsbedingungen ab. Schaller wirtschaftet auf Böden mit 25 bis 35 Bodenpunkten. Da sich die Bohne dort schlechter entwickelt als der Mais, hätte er gerne eine Saatgutmischung mit einem größeren Anteil Stangenbohnen. Für Regionen mit höheren Niederschlägen oder schwereren Böden sei der Anteil wiederum passend, so Schaller. Wäre der Bohnenanteil dort höher, würden die Bohnen den Mais im Laufe der Vegetation herunterziehen. Um das Risiko von Ertragsausfall zu mindern, setzt Schaller verschiedene Stangenbohnensorten ein.
Zucht noch am Anfang
Schaller hat Hoffnung, dass der Proteingehalt der Mischsilage in den kommenden Jahren weiter steigt. Darüber diskutiert er auch mit Pflanzenzüchtern. Dr. Willmar Leiser von der Universität Hohenheim bestätigt seine Einschätzung: „Die Stangenbohne wurde bislang kaum züchterisch bearbeitet. Als nächstes wollen wir den Proteinanteil der phasinarmen Sorten durch höhere Proteingehalte in der Bohne und mehr Hülsen pro Pflanze verbessern.“ Für die gemeinsame Aussaat mit Mais müsse die Bohne zudem kühletolerant sein. Leiser ist zuversichtlich, dass auch der Ertrag des Gemenges steigen wird. Aktuell liege dieser bei 88 bis 97% verglichen mit Mais im Reinanbau. Durch organisierte Züchtung seien sicher 100% möglich.
Schaller wird weiter Mais mit Stangenbohnen anbauen: „Mir ist es wichtig eigene Proteinalternativen zu haben und dazu gehört es eben, neue Verfahren auszuprobieren.“
Schaller wird weiter Mais mit Stangenbohnen anbauen: „Mir ist es wichtig eigene Proteinalternativen zu haben und dazu gehört es eben, neue Verfahren auszuprobieren.“
Mehr über den Mais-Stangenbohnen-Anbau lesen Sie in diesem Heft auf Seite 58.