Landwirt Marcel Steffens aus Fleringen in den Niederlanden streut seit zwei Jahren die Tiefboxen der ca. 60 Milchkühe mit einem Gemisch aus Strohpellets und Strohgranulat ein.
Vor dem Wechsel wurden die Kühe mit feuchtem Sägemehl eingestreut. Bei dem Einsatz gab es jedoch vermehrt Probleme mit Mastitiden, die durch Klebsiellen ausgelöst wurden. „Dann haben wir gemahlenes Stroh ausprobiert, aber da haben die Kühe einfach zu viel Material aus den Boxen getragen“, erklärt Steffens.
Seitdem setzt er Strohpellets mit einem Strohgranulatanteil von 40 bis 50 % ein. Probleme mit der Akzeptanz bei den Kühen gab es nicht. Der Zellgehalt der Milch hat sich halbiert, von 200 000 auf 100 000 Zellen/ml. Die Kühe sind sehr sauber. Dadurch müssen die Euter der Kühe nur mit einem trockenen Tuch vor dem Melken gereinigt werden. Die Lagerung der Gülle und die anschließende Verwendung in der Biogasanlage stellen kein Problem dar.
Für die Herstellung der Strohpellets in Deutschland wird Stroh gemahlen und bei 70 bis 80 °C zu Pellets verarbeitet. Bei diesen Temperaturen werden sämtliche Keime abgetötet. Steffens verwendet Strohpellets ohne Kalkzulage, da unter die Pellets eine dünne Kalkschicht gestreut wird.
Die 60 Liegeboxen der Milchkühe werden wöchentlich mit 5 bis 10 cm Strohpellets eingestreut. Dafür lädt Steffens sie in die Frontschaufel des Hofladers und verteilt die Pellets mit Hilfe des seitlichen Auswurfes.
Täglich werden die Boxen mit einer Harke eingeebnet. „Wir benötigen 2 t der Strohpellets im Monat“, so Steffens. Ein niederländischer Landhandel beliefert ihn, für eine Tonne zahlt der Landwirt 240 €. Die Einstreu wird in einem überdachten Silo gelagert.
Probleme bereitet der hohe Anteil an Strohgranulat (40 bis 50 %). Beim Einstreuen kommt es dadurch zu einer hohen Staubbelastung. Außerdem wird viel Material von den Kühen aus den Boxen getragen. Die Spalten setzen sich jedoch nicht mit Einstreu zu.
Im Abkalbebereich möchte Steffens nicht wechseln und streut weiterhin mit Stroh ein. „Hier wäre der Einsatz der Strohpellets zu teuer.“