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Süden: Mehr Auswahl erwünscht

Lesezeit: 4 Minuten

Fleckvieh-Halter vermissen eine stations-unabhängige Zuchtberatung. Wer unzufrieden mit dem Bullenangebot ist, wechselt zur Nachbarstation.


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Bei den überwiegend bayerischen Fleckvieh- und Braunviehzüchtern punkten die Stationen mit niedrigen Spermakosten. Die Mitglieder kritisieren aber die Zuchtberatung und das Bullenangebot.


40% der größtenteils Braunvieh-Halter der RBG Memmingen sowie 20% der Fleckvieh-Halter der Bayern-Genetik halten die Auswahl an Bullen für zu gering (Übersicht 5). Sie fordern ein breiteres Angebot, das sowohl Allrounder als auch Bullen für individuelle Zuchtziele bietet. So wünscht sich ein Teilnehmer beispielsweise Genetik für die Weide- oder die Bio-Haltung.


Besonders gut in puncto Bullenangebot schneidet der BVN ab. Mit 57% der Leser bewerten fast doppelt so viele Züchter wie der Gesamtschnitt das Angebot aus Neustadt als sehr gut.


Anbieter-Wechsel wegen Bullen:

Unzufriedene Züchter schauen sich nach alternativen Anbietern um. Mit 50% ist der Anteil der Landwirte, die auf andere Anbieter ausweichen, bei Höchstädt am größten und bei der BVN mit 30% am geringsten.


Grund ist für die meisten Teilnehmer unserer Umfrage nicht Preis oder Service, sondern das Bullenangebot. Absolut einig sind sich dabei die Leser aus Memmingen, die zu 100% auf der Suche nach anderen Bullen sind.


Rund zehn Stationen in Bayern bieten den Züchtern zahlreiche Alternativen. Viele nutzen daher das Angebot der Nachbarstationen. Milchviehhalter aus Neustadt nutzen vor allem Vererber der Bayern-Genetik und andersherum. Neben den Importeuren, wie WWS oder CRI, nutzen rund 30% unserer Leser das Angebot des niederländischen Unternehmens CRV mit Sitz in Wasserburg.


Besonders hoch ist der Anteil von Import-Sperma, wenn die Teilnehmer neben Fleckvieh- auch Holstein-Kühe halten (72%). Diese Züchter fordern von den auf Fleckvieh spezialisierten Stationen mehr Auswahl bei anderen Rassen, wie Holstein oder Braunvieh.


Keine Rolle für den Anbieter-Wechsel spielt für die meisten der bayerischen Milchviehhalter der Spermapreis. Ausschließlich 8% der Teilnehmer vom BVN führen die Kosten als Grund an.Sie zahlen eigenen Angaben zufolge im Schnitt 14,40 €.


Die bayerischen Landwirte zahlen mit 14,20 € weniger als der Durchschnitt in unserer Umfrage (19,20 €). Das sehen auch die meisten süddeutschen Züchter so: 71% halten den Preis für angemessen. Einige Mitglieder aus Memmingen bewerten die Kosten (15,60 €) sogar als günstig (21%). Im Gegensatz dazu finden 31% der Teilnehmer der Station in Greifenberg den Preis von 15,40 € zu hoch.


Techniker kommen zu selten:

Bei der Kritik zum Besamungsservice ist zu berücksichtigen, dass einige unserer Leser den Tierarzt besamen lassen oder Eigenbestandsbesamer sind.


Wie zufrieden die Mitglieder mit dem Besamungsservice sind, hängt davon ab, wie häufig der Techniker kommt und wie flexibel diese Zeiten sind. Im Schnitt kommen die Techniker 1,3-Mal pro Tag auf die Höfe. Beim BVN ist diese Quote mit 1,1-Mal etwas geringer und das ist 24% der Mitglieder zu selten.


Im Vergleich dazu kommen die Techniker bei Höchstädt am häufigsten auf die Höfe. Für den Großteil der Teilnehmer ist die Frequenz von 1,5-Mal pro Tag genau richtig.


Deutlich kritischer bewerten die Züchter die Zuchtberatung (Übersicht 6). 30% der Mitglieder der Bayern-Genetik sind unzufrieden mit dem Bullenangebot. Bei den Milchviehhaltern aus Neustadt und Greifenberg sind das ebenfalls 20%.


Viele Teilnehmer vermissen unabhängige und stationsübergreifende Informationen zu den Vererbern. Sowohl von der persönlichen Beratung als auch den PC-Programmen wünschen sie sich, dass auch fremde Vererber berücksichtigt werden.


Die Braunvieh-Züchter aus Memmingen bestätigen das: Über die Hälfte bekommt keine oder nur schwer Bullen von anderen Anbietern vermittelt. Ein Leser findet deutliche Worte: „Hier kocht jeder seine eigene Suppe – die Station in Memmingen, das Allgäuer Herdebuch und der LKV.“


Andere Stationen engagieren sich stärker. Ein Großteil der BVN-Mitglieder (74%) gibt an, ohne Problem Wunsch-Bullen anderer Stationen bekommen zu können. Zudem sind über ein Drittel der Teilnehmer aus Neustadt sehr zufrieden mit der Fruchtbarkeitsberatung.


Diesen Service bieten nicht alle Stationen. So bemängeln einige Landwirte aus Greifenberg oder Memmingen, dass es eine Beratung rund um Trächtigkeitsuntersuchungen oder Synchronisation gar nicht gibt.


Lob für offene Kommunikation:

Zu Besonderheiten, wie Erbfehler, Preise oder Aktionen, fühlt sich ein Großteil gut informiert (Übersicht 7). Im Schnitt aller Stationen erhalten 47% unserer Leser die Infos zeitnah und 40% ausreichend. Besonders gut schneidet der BVN ab, bei dem knapp 60% der Mitglieder zeitnah informiert werden.


Negative Bewertungen bekommen die Stationen in Memmingen, Greifenberg oder der Bayern-Genetik. Teilnehmer, die zu der Informationspolitik schlechte Note verteilen, geben tendenziell auch eine schlechtere Gesamtnote.


Die Gesamtwertung führt die Station in Höchstädt mit einer glatten 2,0 an, gefolgt von der BVN mit einer 2,1. Schlusslicht mit einer 2,7 ist die Station in Memmingen, die insbesondere beim Bullenangebot und der Zuchtberatung Kritik einstecken musste.-rei-

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