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Tierverluste: Meldet die HIT-Bank an Behörden?

Lesezeit: 3 Minuten

Die HIT-Datenbank soll Rinderverluste bundesweit auswerten – zunächst nur zur Eigenkontrolle für Landwirte. Künftig könnten aber Sanktionen drohen.


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Die Vertreter der Bundesländer haben beschlossen, eine Auswertung für Rinderverluste in der HIT-Datenbank einzurichten. Die Ergebnisse sind zunächst ausschließlich für Tierhalter zur betrieblichen Eigenkontrolle bestimmt, nicht für Behörden.


Sollte sich aber die Rechtsgrundlage ändern, könnten auch Behörden Einsicht bekommen. Das erklärt Dr. Richard Carmanns von der HIT/ZID-Datenbank im Bayerischen Landwirtschaftsministerium gegenüber top agrar. Die technische Umsetzung werde voraussichtlich 2016 erfolgen.


Verluste objektiv vergleichen:

Die Initiative dazu kommt aus Mecklenburg-Vorpommern. Dr. Gunter Pannwitz vom Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt Greifswald hat das Auswertetool entwickelt. Es soll eine objektive, bundesweite Vergleichbarkeit über die Rinderverluste herstellen.


„Das Problem ist, dass die Betriebe für sich kaum einschätzen können, ob die Anzahl der Verluste normal oder zu hoch ist. Denn jeder Betrieb hat aufgrund seiner spezifischen Gegebenheiten andere ‚Normalwerte‘ für Todesfälle bei Kälbern, Jungrindern und erwachsenen Rindern“, sagt Dr. Pannwitz.


Das neue Auswertetool berechnet deshalb für jeden Betrieb eine individuelle Kennzahl. Dabei ist unter anderem das Klima, die Betriebsgröße, das Alter, Geschlecht und die Rasse der Tiere berücksichtigt. „Damit kann jeder Betrieb ablesen, ob er besser oder schlechter als Vergleichsbetriebe in Deutschland ist“, sagt Dr. Pannwitz. Schneidet er schlechter ab, könne der Betriebsleiter gezielte Verbesserungen planen.


Im Internet:

Das Tool ist bereits unter www.tschindi.org abrufbar. Landwirte können ihr Bestandsregister eines Kalenderjahres aus der HIT-Bank in der Form „Standard“ und „csv numerisch“ hochladen und auswerten lassen. Die Tabellen sind selbsterklärend, die Auswertung erscheint auf dem Bildschirm.Im kommenden Jahr soll diese Auswertung automatisch in der HIT-Bank erfolgen. „Wir wollen den Betrieben die Augen öffnen. Denn stark erhöhte Sterblichkeiten sind immer auch ein Zeichen für vermehrte Tierkrankheiten bzw. unzureichendes Management“, sagt Dr. Pannwitz. Für Problembetriebe seien beispielsweise Maßnahmen zum Senken der Tierverluste denkbar – in Absprache mit dem Tierarzt oder Rindergesundheitsdienst.


Kritik an Datenweitergabe:

Das lässt bei Branchenvertretern die Alarmglocken läuten. Der Deutsche Bauernverband (DBV) betont gegenüber top agrar, dass die Daten des neuen Auswertungstools aus datenschutzrechtlichen Gründen auf jeden Fall weiterhin im Besitz des Betriebsleiters bleiben sollten. Die Freischaltung dieser Daten für Behörden sieht der Verband kritisch.


Grundsätzlich hält der DBV Auswertungstools, bei denen der Betriebsleiter vergleichende Daten bekommt, für sinnvoll und hilfreich. Positiv zu bewerten sei, dass es für alle rinderhaltenden Betriebe über die HIT-Datenbank deutschlandweit kostenlos verfügbar sei.


Betriebe, die an der Milchleistungsprüfung teilnehmen, erhielten durch die MLP-Berichte allerdings jetzt schon Angaben zur Bestandsentwicklung, in der die Abgänge nach den gemeldeten Abgangsursachen auch im Vergleich zu den Betrieben in ihrer Region aufgelistet sind. Moderne Softwarelösungen zum Herdenmanagement würden dem Betriebsleiter ebenfalls eine aktuelle Darstellung der Abgänge in seinem Bestand ermöglichen. P. Liste

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