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top agrar-Milchpreis­vergleich 2014 - Dem Norden ging die Luft aus

Lesezeit: 4 Minuten

Der Milchpreis 2014 liegt mit 37,3 ct/kg fast auf Vorjahresniveau. Doch es gibt große Unterschiede zwischen den Regionen.


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Im Schnitt haben die Molkereien letztes Jahr 37,3 ct/kg ausgezahlt. Das ist fast so viel wie im Rekordjahr 2013.


Dennoch ist die Situation eine andere: Während die Milchpreise 2013 auf moderatem Niveau gestartet sind und sich im Jahresverlauf fortlaufend erhöht haben, sind sie 2014 von hohem Niveau beginnend stetig gesunken.


Einigen Molkereien aus Norddeutschland ist zum Jahresende sogar die Luft ausgegangen: Ihr Milchpreis ist auf nur noch 24 bis 25 ct/kg abgestürzt. Die Molkereien aus Süddeutschland haben ihre Auszahlung dagegen konstanter gehalten. Sie lagen bis zum Schluss alle über der 30 Cent-Marke. Die besten Zahler 2014 kommen deshalb aus dem Süden.


Grund hierfür: Im Süden gibt es mehr Molkereien mit starken Marken, hoher Wertschöpfung und Spezialprodukten. Sie haben sich besser als die norddeutschen Molkereien gegen den Druck durch das weltweit hohe Milchaufkommen, das Russland-Embargo und Chinas verhaltene Nachfrage gestemmt.


71 Molkereien ausgewertet:

Dieses Ergebnis lässt sich aus dem top agrar-Milchpreis-Vergleich 2014 ziehen. In die Auswertung sind die Grundpreise (o. MwSt.) für Milch mit 4,0 % und 3,4 % Eiweiß von 71 Molkereien geflossen. Berücksichtigt sind Qualitätszuschläge, Zuschläge für zweitägige Abholung, Staffelzuschläge für eine Jahresanlieferung von 500 000 kg Milch, Vertragszuschläge sowie bereits geleistete Nachzahlungen und Warenrückvergütungen.


Abgezogen haben wir die Stoppkos­­-ten und Grundkostenpauschalen für 500 000 kg Milch. Besonderheiten wie zum Beispiel GVO-freie Milch haben wir in der Übersicht kenntlich gemacht.


Angekündigte Nachzahlungen haben wir in der Übersicht ebenfalls markiert. Einige Molkereien wollen ihren Milch­erzeugern im Jahresverlauf noch bis zu 2 ct/kg gutschreiben. Das kann zu Verschiebungen in der Rangfolge führen.


Fest steht aber, dass GVO-freie Milch die höchsten Preise erzielt hat. Die Schwarzwaldmilch mit 41,2 ct/kg, die Milch­werke Berchtesgadener Land mit 39,8 ct, die Milchzentrale Nordbaden mit 39,4 ct/kg und die Naabtaler Milchwerke mit 39,3 ct/kg führen die Tabelle an. Somit macht sich der höhere Aufwand für die Betriebe positiv im Milchpreis bemerkbar. Ob es sich tatsächlich rechnet, muss jeder Betrieb für sich kalkulieren.


Auffällig ist, dass Arla Foods Sont­hofen mit 39,7 ct/kg mithalten kann. Mit den Käse-Spezialitäten ließ sich somit eine hohe Wertschöpfung erzielen. Die Bergbauern-­Milch mit extra Zuschlägen ist dabei nicht berücksichtigt. Aber auch die Molkerei Weihenstephan (Müller), die Stegmann Emmentaler Käsereien und FrieslandCampina Heilbronn halten Anschluss an die Spitze.


Erfreulich ist, dass die Neuburger Milchwerke und Omira mit 38,1 ct/kg fast 1 ct über dem Bundesschnitt liegen – und die Nachzahlung kommt noch. Wegen derber Managementfehler der alten Führungsmannschaft saßen sie zwei Jahre lang im Tabellenkeller fest. Jetzt können die gebeutelten Milcherzeuger einmal durchatmen.


Auch andere große Molkereien wie Hochwald in Thalfang oder MUH-Arla bzw. Hansa-Arla liegen im Gegensatz zu den Vorjahren bereits ohne Nachzahlung über dem Durchschnittspreis von 37,3 ct/kg. Sollte die Nachzahlung mit 1,0 bzw. 1,44 ct/kg so hoch wie im Vorjahr ausfallen, katapultieren sie sich noch weiter nach vorne.


DMK wieder hinterher:

Das dürfte den Druck auf Deutschlands größte Molkerei weiter erhöhen: Das Deutsche Milchkontor DMK kommt über 36,6 ct pro kg nicht hinaus – trotz Nachzahlung von 1,5 ct/kg für den Monat Dezember und Dividendenzahlung von 0,16 ct/kg für die gesamte Milchmenge. Das Unternehmen kann sein Versprechen überdurchschnittlicher Milchpreise wieder nicht halten. Und es läuft den eigenen Ansprüchen weiter hinterher. Lediglich der Abstand zur Nachbarmolkerei Ammerland ist geschrumpft.


Die Schlusslichter des Milchpreis-Vergleiches eint ein Schicksal: Die Meierei Holtsee, die Molkerei Rücker in Aurich und Wismar und die Breitenburger Milchzentrale sind stark im Käsegeschäft. Durch das Russland-Embargo ist ihnen ein wichtiger Absatzmarkt weggebrochen. Zudem steht durch den plötzlichen Mengendruck der gesamte Käsemarkt unter Druck. Das hat den norddeutschen Käsereien stark zugesetzt.


Wie geht es weiter?

Doch das könnte sich vielleicht bald schon wieder ändern: Die Spotmilchpreise legen wieder zu, der Kieler Rohstoffwert für Milch hat eine Trendwende nach oben gemacht und bei der Fonterra-Auktion Global Dairy Trade gab es vier Preiserhöhungen in Folge.


Diese positiven Marktsignale wirken bereits. So hat eine südbayerische Privatmolkerei einen Liefervertrag über 32 ct/kg bis April abgeschlossen und FrieslandCampina den Milchpreis um 1,5 ct/kg erhöht. P. Liste

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