Heinz Sensen zieht nur Jungtiere für die eigene Remontierung der Herde auf. Die Tiere selektiert er bereits vor der Geburt der potenziellen Nachkommen.
Anfangs noch skeptisch startete die Sensen GbR 2016 mit 270 Kühen in die Herdentypisierung. Heinz Sensen bewirtschaftet den Betrieb in Kevelaer (Kreis Kleve, NRW) gemeinsam mit seiner Frau Brigitte, dem Angestellten Mariusz und dem Auszubildenden Florian. Das Ziel von Heinz und Brigitte Sensen liegt auf hohen Herdenleistungen in Verbindung mit einer hohen Nutzungsdauer. Die aktuelle Milchleistung liegt bei 11000 kg Milch bei 4,0% Fett und 3,5% Eiweiß und der Betriebsleiter arbeitet weiterhin daran, auch die Inhaltsstoffe zu verbessern.
Mit zunehmendem Vertrauen in die genomischen Zuchtwerte änderten Sensen ihr Management. Sie lassen alle weiblichen Tiere genomisch testen und haben den Einsatz von Besamungsbullen angepasst: Vor einigen Jahren haben die töchtergeprüften Bullen noch 30% der Holstein-Besamungen ausgemacht. Mittlerweile setzt der Betriebsleiter voll auf genomische Vererber. Eine Besonderheit: Er entscheidet bereits bei der Besamung einer Kuh, ob das Kalb die Herde ergänzen soll. Damit fällt die Selektion bei den Jungtieren komplett weg. „Für die Eigenremontierung benötigen wir 60 bis 70 Rinder im Jahr. Deshalb reicht es aus, wenn wir von einem Viertel der Herde reinrassige Töchter züchten“, sagt Sensen.
Bevor ihm die genomischen Zuchtwerte zur Verfügung standen, rangierte er die zu besamenden Kühe nach der Punktzahl im Exterieur und der Milchleistung. Jetzt trifft er diese Entscheidung aufgrund der genomischen Zuchtwerte und nutzt sie für die Selektion der Kühe und um den passenden Bullen im Anpaarungsprogramm zu finden. Die restlichen 75% der Herde lässt der Milcherzeuger mit einer Fleischrasse belegen, um für die Kreuzungstiere höhere Verkaufspreise zu erzielen.
Um von hohen genomischen Tieren ganz sicher weibliche Nachzucht zu bekommen, setzt der Betriebsleiter seit einem Jahr bei 20% der Rinder mit dem besten gRZG gesextes Sperma ein.
Embryotransfer kommt für den Betrieb jedoch nicht in Frage. Der wirtschaftliche und zeitliche Aufwand ist zu hoch, um die eigenen Tiere zu spülen.
„Die genomischen Zuchtwerte haben sich bei unseren Tieren bestätigt – auch bei Kühen in höheren Laktationen“, stellt Sensen fest. Das genetische Herdenniveau lag 2019 bei einem RZG von rund 126. Seit 2014 konnte der Betrieb es um knapp 16 Punkte verbessern. Damit ist der Betriebsleiter zufrieden. Das Vertrauen in die genomische Zucht wächst täglich weiter und ist im Management fest verankert.
Auch wenn ihm Sicherheiten von etwa 70% des gRZG zunächst ausreichen, wünscht sich der Rinderzüchter mehr Zuverlässigkeit bei den genomischen Jungbullen.
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Heinz Sensen zieht nur Jungtiere für die eigene Remontierung der Herde auf. Die Tiere selektiert er bereits vor der Geburt der potenziellen Nachkommen.
Anfangs noch skeptisch startete die Sensen GbR 2016 mit 270 Kühen in die Herdentypisierung. Heinz Sensen bewirtschaftet den Betrieb in Kevelaer (Kreis Kleve, NRW) gemeinsam mit seiner Frau Brigitte, dem Angestellten Mariusz und dem Auszubildenden Florian. Das Ziel von Heinz und Brigitte Sensen liegt auf hohen Herdenleistungen in Verbindung mit einer hohen Nutzungsdauer. Die aktuelle Milchleistung liegt bei 11000 kg Milch bei 4,0% Fett und 3,5% Eiweiß und der Betriebsleiter arbeitet weiterhin daran, auch die Inhaltsstoffe zu verbessern.
Mit zunehmendem Vertrauen in die genomischen Zuchtwerte änderten Sensen ihr Management. Sie lassen alle weiblichen Tiere genomisch testen und haben den Einsatz von Besamungsbullen angepasst: Vor einigen Jahren haben die töchtergeprüften Bullen noch 30% der Holstein-Besamungen ausgemacht. Mittlerweile setzt der Betriebsleiter voll auf genomische Vererber. Eine Besonderheit: Er entscheidet bereits bei der Besamung einer Kuh, ob das Kalb die Herde ergänzen soll. Damit fällt die Selektion bei den Jungtieren komplett weg. „Für die Eigenremontierung benötigen wir 60 bis 70 Rinder im Jahr. Deshalb reicht es aus, wenn wir von einem Viertel der Herde reinrassige Töchter züchten“, sagt Sensen.
Bevor ihm die genomischen Zuchtwerte zur Verfügung standen, rangierte er die zu besamenden Kühe nach der Punktzahl im Exterieur und der Milchleistung. Jetzt trifft er diese Entscheidung aufgrund der genomischen Zuchtwerte und nutzt sie für die Selektion der Kühe und um den passenden Bullen im Anpaarungsprogramm zu finden. Die restlichen 75% der Herde lässt der Milcherzeuger mit einer Fleischrasse belegen, um für die Kreuzungstiere höhere Verkaufspreise zu erzielen.
Um von hohen genomischen Tieren ganz sicher weibliche Nachzucht zu bekommen, setzt der Betriebsleiter seit einem Jahr bei 20% der Rinder mit dem besten gRZG gesextes Sperma ein.
Embryotransfer kommt für den Betrieb jedoch nicht in Frage. Der wirtschaftliche und zeitliche Aufwand ist zu hoch, um die eigenen Tiere zu spülen.
„Die genomischen Zuchtwerte haben sich bei unseren Tieren bestätigt – auch bei Kühen in höheren Laktationen“, stellt Sensen fest. Das genetische Herdenniveau lag 2019 bei einem RZG von rund 126. Seit 2014 konnte der Betrieb es um knapp 16 Punkte verbessern. Damit ist der Betriebsleiter zufrieden. Das Vertrauen in die genomische Zucht wächst täglich weiter und ist im Management fest verankert.
Auch wenn ihm Sicherheiten von etwa 70% des gRZG zunächst ausreichen, wünscht sich der Rinderzüchter mehr Zuverlässigkeit bei den genomischen Jungbullen.