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Vier Innenmelker drehen um die Wette

Lesezeit: 3 Minuten

Eine Person melkt entspannt viele Kühe pro Stunde, versprechen Innenmelker-Karusselle. Ob das stimmt, hat top agrar in der Praxis getestet.


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Von wegen, Innenmelker sind tot: In Süddeutschland aber auch am Niederrhein investieren Milcherzeuger ganz bewusst in diese Melkkarusselle. Sie wollen möglichst mit nur einer Person melken, den Blick auf die Kuh behalten – und gleichzeitig einen hohen Durchsatz ohne Stress für Melker und Kuh erreichen.


Ob das tatsächlich gelingt, haben wir uns zusammen mit Michael Kerger von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen angesehen. Dazu haben wir bei verschiedenen Betrieben jeweils eine Melkzeit mitgemolken.


Unsere Eindrücke zum Melkablauf sowie dem Komfort für Mensch und Tier haben wir nach einem einheitlichen Kriterienkatalog beurteilt. Damit es übersichtlich bleibt, haben wir uns auf vier Innenmelkerkarusselle beschränkt:


  • Boumatic, 27er steile Fischgräte, Xpedia 360 IX
  • DeLaval, 28er flache Fischgräte, HBR
  • GEA, 28er flache Fischgräte, AutoRotor Magnum 40
  • Lemmer-Fullwood, 30er Side by Side, Rotor Radial


Die Hersteller hatten uns jeweils einen Testbetrieb genannt. Der DeLaval-Betrieb melkt seit rund einem Jahr in dem Innenmelker, die anderen drei Betriebe schon seit mehreren Jahren. Die Betriebsleiter halten zwischen 110 und 210 Kühe, erreichen eine Herdenleistung zwischen 9200 und 10000 kg und liegen bei maximal 200000 Zellen pro ml.


Auf allen Betrieben melkt meistens nur eine Person, auf einigen kommt zeitweise noch eine zweite Person hinzu, beispielsweise für die Kannenkühe oder Frischmelker. Inklusive Reinigung benötigen die Betriebe maximal zweieinhalb Stunden pro Melkzeit.


Die Funktionsfähigkeit der Anlagen haben wir nicht geprüft. Aber wir sind  die einzelnen Abnahmeprotokolle durchgegangen. Sie zeigen, dass technisch alles einwandfrei ist.


Die wichtigsten Unterschiede


Bei der der Melktechnik gibt es nur geringe Unterschiede zwischen den vier Fabrikaten (Übersicht Seite R16): So setzt Lemmer-Fullwood auf größere Melkleitungen und Gleichtakt-Pulsation, wogegen die anderen Hersteller mit Wechseltakt melken. Einheitlich ist bei allen die Frequenzregelung.


Die größeren Unterschiede gibt es systembedingt: Bei DeLaval und GEA stehen die Kühe in flacher Fischgrätenaufstellung auf der Karussellplattform, bei Boumatic in steiler Fischgräte und bei Lemmer-Fullwood in Side by Side-Aufstellung. Das wirkt sich zum einen auf das Melken aus: Bei Boumatic und Lemmer-Fullwood setzt der Melker das Melkzeug von hinten durch die Beine der Kühe an und sieht relativ wenig vom Tier. Bei DeLaval und GEA melkt die Person von der Seite und hat nahezu die ganze Kuh im Blick.


Die Aufstellung wirkt sich aber auch auf den Bau des Karussells und des Melkgebäudes aus. Bei der flachen Fischgräte ist die Plattform, auf der die Kühe stehen, relativ schmal. Dafür ist der Innenraum des Karussells relativ groß. Beim GEA-Betrieb mit 28 Melkplätzen hat die Plattform beispielsweise eine Breite von 1,40 m und der Innenraum einen Durchmesser von 12,20 m.


Obwohl der Lemmer-Fullwood-Betrieb mit 30 Melkplätzen zwei Plätze mehr hat, ist der Innenraum mit einem Durchmesser von 7,02 m gut 5 m kleiner. Hier stehen die Kühe in Side by Side-Aufstellung. Dafür ist aber die Plattform mit 4,90 m genau 3,50 m breiter.


Logische Konsequenz: Der Melker hat kürzere Wege im Innenraum und der umbaute Raum im Melkgebäude ist kleiner. Dafür muss der Antrieb für die Karussellplattform aber größer ausfallen und mehr leisten. ▶Patrick Liste


katharina.luetke-holz@topagrar.com


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