Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Interview

„Volatile Milchpreise sind für mich keine Krise“

Lesezeit: 2 Minuten

Das Thema Nachhaltigkeit ist aus Ihrer Sicht prädestiniert für eine Branchenkommunikation. Warum?


Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Stahl: Wir brauchen ein Thema, das Menschen bewegt, wenn wir Menschen gewinnen wollen – als Kunden unserer Milchprodukte, als Mitarbeiter in unseren Molkereien, als Politiker oder Journalisten in der Öffentlichkeit. Das Thema Nachhaltigkeit bewegt Menschen heute und in Zukunft, denn die Folgen nicht-nachhaltigen Handels werden immer offensichtlicher. Die Milchbranche muss zeigen, welche Antworten sie jetzt schon hat und wo sie sich noch bewegen muss.


Einige Molkereien und Milcherzeuger nehmen hier eine Vorreiterrolle ein und ernten Kritik. Was sagen Sie dazu?


Stahl: Es ist eine Illusion zu glauben, die deutsche Milchwirtschaft könnte eine Art Wagenburg bauen, um gemeinsam höhere Standards in Nachhaltigkeit und Tierwohl abzuwehren, die von der Gesellschaft gefordert werden. Differenzierung ist die Basis für Mehrwert, und die Molkereien sollten mit ihren Landwirten zusammen die jeweiligen Stärken voll ausspielen. Solidarität durch Stagnation – das kann keine Lösung sein.


Warum fordern Sie ein Umdenken beim Import von Futtermitteln und Export von Milchprodukten?


Stahl: Der Selbstversorgungsgrad bei Milch in Europa und in Deutschland liegt deutlich über 100%. Sollen wir wirklich Kraftfutter aus Amerika importieren, um damit Milch zu produzieren, die auf dem Binnenmarkt nicht abgesetzt werden kann und als Bulkware ohne Wertschöpfung auf den Drittlandsmärkten landet? Und nebenbei auch noch die Stickstoffbilanz unserer Böden belastet? Das macht für mich keinen Sinn. Ich plädiere dafür, den Export mehr und mehr auf hochpreisige Produkte zu fokussieren, auch wenn das nicht kurzfristig geht.


Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner fordert, dass sich die Branche krisenfester aufstellt. Was antworten Sie?


Stahl: Volatile Preise sind für mich keine Krise, sondern Bestandteil der Findung des Marktgleichgewichtes in unserer sozialen Marktwirtschaft. Man würde die Branchenstrategie überfordern, wenn man die Hoffnung weckt, Phasen mit Preisrückgängen ließen sich damit vermeiden. Zumal wir, wie erwähnt, einen hohen Selbstversorgungsgrad haben und beim Export international mit Molkereien z.B. aus den USA oder Ozeanien im Wettbewerb stehen. Die Entwicklung von Angebot und Nachfrage weltweit beeinflusst auch unsere Milchpreise.

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.