Wenn Kühe mit Rostpilzen belastetes Gras fressen, können sie Haut- und Schleimhautreizungen, Lähmungen sowie blutigen Durchfall bekommen – oder sogar verenden. Rostpilze sind parasitische Pilze im Grünfutter. Ihre Sporen sind rostbraun. „Bei der Auswahl des Saatgutes sollten Landwirte deshalb unbedingt auf „Rost-Resistenz“ achten. Und sie sollten keinesfalls be-fallenes Erntegut verfüttern“, sagt Dr. Christine Ratert, TiHo Hannover.
Der Befall mit endophytischen Pilzen ist im Gras von außen nicht erkennbar. In Trockenzeiten können die Pilze Toxine bilden, die sogar im Heu noch toxische Wirkungen entfalten können. Kühe reagieren mit Milchverlust, Fruchtbarkeits- und Durchblutungsstörungen sowie der „Taumelkrankheit“, die das Laufen unmöglich machen kann.
Die Uni Würzburg untersuchte das Endophyten-Vorkommen sowie die Alkaloid-Konzentrationen im Aufwuchs in verschiedenen Regionen Deutschlands: Auf 66% der geprüften Flächen wurden Endophyten-infizierte Pflanzen identifiziert, deren Alkaloid-Konzentration aber immer unter dem Grenzwert lag. Solange die Biodiversität gewährleistet ist, scheint somit keine Gefahr zu bestehen. Dr. Ratert: „Bei Stroh aus dem Grassamenanbau oder Gräser-Monokulturen sind aber höhere Endophyten-Toxin-Gehalte denkbar, die klinische Störungen verursachen können.“