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Vorteile für automatische Fütterung

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Energiecheck hat bei der Böhm GbR Einsparpotenzial bei Fütterung, Beleuchtung und Milchkühlung aufgedeckt.


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Die Friedrich und Andreas Böhm GbR aus Oppertshofen (Bayern) setzt auf Automatik. So melkt ein Roboter mit zwei Boxen die 140 Kühe. Außerdem hat der Betrieb seit 2011 eine automatische Fütterungsanlage installiert, mit der er sieben Kuh- bzw. Rindergruppen füttert. Wie sich diese Fütterung auf den Energieverbrauch im Vergleich zu einem konventionellen Futtermischwagen (Selbstfahrer) auswirkt, hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) aus Freising untersucht. Hierzu hat die LfL den Stromverbrauch der Fütterungsanlage erfasst. Insgesamt verbraucht die Böhm GbR im Jahr rund 107000 Kilowattstunden (kWh) Strom. Davon macht die automatische Fütterung mit 25650 kWh gut ein Viertel aus. Stromverbraucher sind vor allem der Motor für den Fahrantrieb sowie die Mischschnecken.


Ein Selbstfahrer zum Füttern von 160 Kühen (140 melkende Kühe, 20 Trockensteher) würde nach Berechnung der LfL im Jahr 5850 l Diesel verbrauchen, was 58500 kWh entspricht. Das sind 32850 kWh mehr als die automatische Fütterung verbraucht. Bei aktuellen Kraftstoffpreisen (Agrardiesel, 90 ct/l) und Stromkosten von 20 ct pro kWh spart der Betrieb damit aktuell nur 135 € im Jahr ein.


Arbeitszeit gespart:

Zwar ist die automatische Fütterung rund 80000 € teurer als ein vergleichbarer selbstfahrender Futtermischwagen. Aber pro Jahr spart der Betrieb mit dem Roboter rund 450 Arbeitsstunden ein. „Bei einem Stundenlohn von 15 € würde sich die Fütterung innerhalb von 11,6 Jahren amortisieren“, rechnet Energieexperte Josef Neiber von der LfL aus Freising vor. Schneller ginge es, wenn der Strompreis im Vergleich zum Dieselpreis günstiger würde.


„Zudem bietet die Elektrifizierung die Möglichkeit, mit günstigem Solarstrom einen Teil des Verbrauchs abzudecken“, sagt Neiber. Solarstrom lässt sich aktuell für 8 bis 10 ct/kWh produzieren. Selbst wenn die Solaranlage im Jahr nur ein Drittel des Stromverbrauchs für die Fütterung abdeckt, könnte der Betrieb über 800 € gegenüber Diesel einsparen. Auch der Melk-roboter mit seinem kontinuierlichen Stromverbrauch ließe sich über die Photovoltaikanlage versorgen – anders als ein klassisches System, bei dem es Verbrauchsspitzen morgens und abends zu den Melkzeiten gibt, zu denen die PV-Anlage noch keine oder nur geringe Erträge liefert.


In dem Betrieb gibt es weiteres Einsparpotenzial, wie ein Energiecheck des Beraternetzwerks „LandSchafftEnergie“ ergeben hat: Mit einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 40 kW könnte der Betrieb im Jahr ca. 40000 kWh produzieren. Bei einem Eigenverbrauchsanteil von 70% würde er 28000 kWh im Betrieb nutzen und 12000 kWh im Jahr für etwa 12 ct/kWh ins Netz einspeisen. „Der Eigenverbrauch wäre in diesem Betrieb so hoch, dass sich ein Solarspeicher nicht lohnen würde“, erklärt Matthias Lechner vom Landwirtschaftsamt Nördlingen, der den Energiecheck durchgeführt hat. Bei einer Investition von 38000 € für die Photovoltaikanlage läge die Amortisationsdauer bei 8,5 Jahren.


LED und Vorkühlung:

Zudem würde ein Milchvorkühler 7360 kWh/Jahr einsparen, da die Milchkühlung weniger Strom benötigt. Mit der Umrüstung auf LED-Beleuchtung statt der eingebauten 18 Metalldampfleuchten sowie der fünf Leuchtstoffröhren im Stall lassen sich weitere 7760 kWh im Jahr einsparen. Würde der Betrieb diese Maßnahmen umsetzen, könnte er damit rund 15000 kWh einsparen. Umgerechnet könnte er den Stromverbrauch von 542 kWh auf 442 kWh pro Kuh senken (bezogen auf einen Bestand von ehemals 150 Kühen). Hierin ist der Stromverbrauch für die automatische Fütterung nicht einbezogen.

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