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Was geht „App“ im Kuhstall?

Lesezeit: 5 Minuten

Aus dem Alltag sind Smartphones mit ihren mobilen Anwendungen – den sogenannten Apps – nicht mehr wegzudenken. Auch für Rinderhalter gibt es bereits nützliche Apps für den Stall. top agrar stellt interessante Neuheiten vor.


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Das Handy piept in der Hosentasche: „Trockenstellen Kuh Hanna“ blinkt es auf dem Display. Mit einem weiteren Klick erscheinen die in der kommenden Woche anstehenden Kalbungen. Alle Daten befinden sich im Handy und können von jedem Ort aus bequem betrachtet werden. Über eine Erinnerungsfunktion gibt die App täglich Informationen zum Zeitpunkt der Brunstkontrolle, Trockenstellen oder Kalbung einzelner Kühe. Das Handy dient als Management-Hilfe im Stall. Alles Zukunftsmusik? Von wegen!


So wie dieses Programm gibt es mittlerweile unzählige Varianten, die den Alltag erleichtern sollen: Die neuesten Nachrichten, eine Stauschau, Verbindungen mit Bus oder Bahn sowie die besten Restaurants in der Nähe sind nur einige Beispiele. Doch auch für Rinderhalter gibt es bereits interessante Angebote.


Nützliche Apps:

Für Rinderhalter reicht das Spektrum von Brunstkontrolle, über Besamungsmanagement und Bullenauswahl bis hin zu Rinderkrankheiten, Fütterung und Melktechnik.


Viele Apps wurden hauptsächlich zu Werbezwecken entwickelt, z. B. von Gea und Storti. Das bedeutet, dass dem Nutzer alle Produkte des Unternehmens, Neuheiten der Firma sowie Ansprechpartner für die einzelnen Produkte gezeigt und genannt werden. Teilweise kann der Landwirt über diese mobile Anwendung bequem per Handy z. B. neues Futter bestellen. Für Kunden sind diese Apps interessant. Der allgemeine praktische Nutzen solcher Apps ist jedoch oftmals gering.


Rund um die Besamung.

Vor allem bei der täglichen Arbeit im Kuhstall liegt der Schwerpunkt der nützlichen Apps in der Fruchtbarkeit. In dieser Kategorie ist auch top agrar bereits mit der Anwendung „top Brunst“ am Markt.


Mithilfe von voreingestellten Erinnerungsfunktionen lässt sich innerhalb kürzester Zeit ein auf den Betrieb zugeschnittener Brunstkalender entwickeln. Dazu werden lediglich die Stammdaten des Betriebes mit den Kuhlisten in das Programm eingetragen. Tagesaktuell erhält der Rinderhalter dann automatisch eine Liste mit den anstehenden Ereignissen, so lässt sich Arbeitszeit einsparen.


Ist das Besamungsdatum der einzelnen Kuh eingegeben, erscheint nach 21 Tagen eine Erinnerung zur erneuten Brunstkontrolle auf dem Handy. Wurde bereits eine Trächtigkeitsuntersuchung durchgeführt, lässt sich das Ergebnis mit einem Klick in das Programm einfügen. Die Anwendung rechnet dann automatisch den voraussichtlichen Kalbetermin aus und gibt sechs Wochen vor diesem Termin eine Erinnerung zum Trockenstellen der Kuh.


Eine etwas abgespeckte Version von „top Brunst“ bietet die Android-App „Geburtenplaner“. Die Tiere werden zunächst mit Namen und Nummer in das Programm eingegeben. Anschließend werden die Belegungsdaten hinzugefügt. Die Anwendung gibt dann in einer Liste einen Überblick über die berechneten Kalbetermine.


Bullen auf dem Display:

Mittlerweile gibt es noch zwei weitere Apps zum Themenbereich Besamung.


Dazu zählt die BayernApp der Be­samungsorganisation Bayern-Genetik. Über den Menü-Punkt „Bullen“ erhält der Landwirt umfassende Informationen zum aktuellen Bullenangebot von Bayern-Genetik. Sortiert nach Exterieur, Gesamtzuchtwert oder Hornlosigkeit können Anpaarungen schnell gefunden werden. Zudem bietet ein Suchfeld die Möglichkeit, noch schneller an die Daten der gewünschten Bullen zu gelangen.


Für Züchter der Bayern-Genetik ist besonders der zweite Menü-Punkt „Besamung“ sehr hilfreich. Denn hier können Eigenbestandsbesamer direkt ihre Besamungsmeldungen eingeben. Per Daten-Export können die Daten dann auch in das eigene Herdenmanagement-Programm übertragen werden. So soll die Besamungsmeldung in fünf Klicks erledigt sein. Der hofeigene Samenvorrat ist in dem Programm bereits hinterlegt. Als Vorlage für Trächtigkeitsuntersuchungen kann eine Liste mit den zuletzt gemeldeten Besamungen zugeschickt werden.


Ein ähnliches Programm bietet die Rinderzucht Mecklenburg-Vorpommern mit der RMV-App. Der Bedienungspunkt „Züchterischer Wegweiser“ gibt einen schnellen Überblick über das aktuelle Bullenprogramm. Dem Rinderhalter bleibt somit das lästige Suchen nach einem bestimmten Bullen im Katalog erspart. Wünschenswert wäre hier, wenn wie bei der Bayern-App die Besamungen direkt gemeldet werden können.


Allgemein richten sich diese beiden Apps jedoch eher an die Züchter aus den eigenen Zuchtgebieten.


Geburten melden:

Auch bei generellen Bestandsbewegungen wie Geburten oder Abgänge können die Daten bereits per Handy an die offiziellen Stellen übertragen werden. Dazu gibt es für Android-Systeme die mobile Anwendung „HI-Tier Meldeprogramm“. Das Programm ist ähnlich der Internetseite aufgebaut. Zunächst muss der Betrieb über die Betriebsnummer mit PIN angemeldet werden. Anschließend können über die Punkte „Neue Geburt“, „Zugang“, „Abgang“ oder „Verendung“ bequem die Bestandsänderungen eingegeben werden.


Die Ohrmarkennummern müssen dabei nicht mühsam einzeln abgetippt werden, sondern können über die Kamerafunktion des Handys eingelesen werden. Wie beim Internetportal werden auch bei der mobilen Anwendung die gesendeten Meldungen in einer Chronik angezeigt. Über den Punkt „Ohrmarken nachprägen“ können auch über die mobile Anwendung fehlende Ohrmarken nachbestellt werden.


Leider ist diese App jedoch noch nicht für Apple-Produkte verfügbar.


Krankheiten im Blick:

Auch Pharmafirmen sind auf dem App-Markt vertreten. Dazu zählt zum Beispiel „Tiergesundheit mobil“ von Bayer. Für die Tierarten Rind, Schwein, Geflügel und Schaf gibt es ein Lexikon über Krankheiten und Parasiten. Im Menüfeld Rind erscheinen die vier Unterpunkte Kälberkokzidiose, Ketose, Fliegenbekämpfung und Klauenerkrankungen.


Im Folgenden gibt es detaillierte Beschreibungen und Bilder zu den Krankheiten und Parasiten. Mit einer Zusatzfunktion kann der Landwirt das betroffene Tier fotografieren und das Bild über diese App direkt an seinen Tierarzt zur Diagnose schicken. Dieser kann ihm dann schnell antworten und die Diagnose ggf. bestätigen.


Für eine breitere Nutzung dieser App wäre es wünschenswert, wenn die vorhandenen Listen um weitere Krankheiten ergänzt würden.


Von proteinmarkt.de wurde für Rinderhalter eine mobile Anleitung entwickelt, mit der in wenigen Schritten die Konsistenz von Rinderkot überprüft werden kann.


Insgesamt geben die vorhandenen, kostenlosen Apps bereits gute Hilfestellung, um die tägliche Arbeit im Kuhstall zu erleichtern. In Zukunft wird das Angebot voraussichtlich noch deutlich zunehmen. Besonders im Bereich Datenverarbeitung, Besamung und Bestandsregister sind simple Anwendungen gefordert, mit deren Hilfe die Büroarbeit und Datenpflege vereinfacht wird.


Sandra Lefting

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