Zwei Berater aus Deutschland bewerten das Abdecksystem: Hans-Jochim Rohweder, Bauberater am Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp (Schleswig-Holstein), sagt: „Mit einem automatischen Abdecksystem für Fahrsilos gehören die lästigen Ab- und Aufdeckarbeiten der Vergangenheit an. Der Vorteil dieses Systems kommt aber erst bei mehreren Befüllintervallen zum Tragen – z.B beim Einsilieren verschiedener Grasschnitte oder Siliergüter zu einer sog. Schicht-Silage.“ Die Abdecksysteme hätten ihren Preis und würden nicht für jeden Betrieb passen. Interessant sei das System für Betriebe mit hoher zeitlicher Auslastung.
Durch das zügige Abdecken mit der Folie kann das Silo zwischendurch nachgefüllt werden. Dies ist besonders interessant bei der Bewirtschaftung von Flächen mit unterschiedlichen Nutzungsintervallen, wie z.B. die Nutzung von Dauergrünland neben dem Anbau von Ackergras, Klee oder Luzerne, ergänzt Rinderspezialberater Uwe Herzog aus Aurich.
Noch offene Fragen:
Das Silo-Abdecksystem müsse sich aber noch in der Praxis beweisen. Folgende Fragen sind laut Herzog wichtig:- Was ist mit den mit Wasser gefüllten Schläuchen im Winter bei hartem Frost? Reicht Salzwasser als Frostschutz?
- Ist das System gegen die vermehrt auftretenden harten Stürme standfest genug?
- Schließt die Folie die Silage luftdicht ab auch ohne die sonst übliche Unterzieh- oder Saugfolie?
Neben den Investitionskosten für das neue Abdecksystem muss für einen guten ortsfesten Untergrund für das Silolager gesorgt werden. Dazu kommen feste Silowände, die nicht auf jedem Betrieb vorhanden sind.
Für alte, vorhandene Fahrsiloanlagen eignet sich das neue System laut Herzog nicht. Diese Innovation kann für Betriebe lohnenswert sein, die in ein neues Silo bauen und die Arbeit im Betrieb rationalisieren wollen.
