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Was taugt die automatische Brunst-Erkennung?

Lesezeit: 3 Minuten

Zuchtverbände propagieren für die Brunstbeobachtung das System Heatime. Doch was bringt das technische Hilfsmittel? Eine Umfrage liefert erste Ergebnisse.


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Einige Zuchtverbände halten es für den Durchbruch bei der Brunsterkennung: Das System Heatime (Fa. Milkline) soll die Fruchtbarkeit vieler Herden massiv verbessern, so ihre Hoffnung.


Heatime besteht aus einem Halsband, einer Antenne und einem Steuergerät. Das Halsband speichert alle zwei Stunden die Aktivitätsdaten des Tieres. Wenn das Tier die Antenne passiert, werden die Daten abgerufen, zum Steuergerät gesendet und ausgewertet. Bei veränderter Aktivität wird der Landwirt über die mögliche Brunst informiert. Es kann bei Jungtieren und Kühen im Stall und auf der Weide angewendet werden (vgl. top agrar 1/2009).


Ob Heatime die geschürten Erwartungen erfüllt, hat Anne Marten in ihrer Bachelorarbeit an der Fachhochschule Osnabrück untersucht. Dazu hat sie 33 Milcherzeuger und vier Besa­mungs­­techniker befragt.


Im Schnitt arbeiteten die Betrie­be sechs Mo­na­te mit Heatime. Das lässt zwar keine signifikanten Aussagen zu, dennoch ergaben sich klare Tendenzen:


93 % der Betriebe gaben an, seit dem Einbau von Heatime mehr Bruns­ten zu erkennen. Fast die Hälfte der Betriebe (42 %) hat den Besamungsindex verbessert. Auf 27 % der Betriebe haben sich die Tierarzt- und Medikamentenkosten reduziert und auf einem Fünftel der Betriebe hat sich die Zwischenkalbezeit verkürzt. Zudem benötigen die meisten Betriebe (82 %) weniger Zeit für die Brunstbeobachtung.


Auffällig ist aber, dass sich lediglich 15 % der Betriebe bei der Brunstbeobachtung „blind“ auf Heatime verlassen. Mit 85 % führt das Gros der Teilnehmer weiter zusätzlich konventionelle Brunstbeobachtung durch. Das deckt sich mit den Aussagen der Besamungstechniker.


Ähnliches gilt für die Besamung: Nur ein Fünftel der Betriebe verlässt sich bei mehr als 90 % der Besamungen ausschließlich auf Heatime (Übersicht). Ein Drittel der Betriebe stützt sich zu 70 bis 90 %, ein Viertel zu 50 bis 70 % und ein Fünftel zu weniger als 50 % auf die Diagnose des Aktivitätsmessers.


Fast alle Betriebe (97 %) gaben an, mit Heatime Zyklusstörungen feststellen zu können. 77 % der Befragten erkennen unregelmäßige Zyklen, 65 % diagnostizieren Zysten und 39 % eine Stillbrunst.


Probleme bei Weidegang


Die Befragung hat aber auch einige Schwachstellen des Systems aufgedeckt. Bemängelt wurde, dass das An- und Ablegen der Halsbänder schwierig sei und sich diese auch relativ leicht lösen. Zudem würden sie relativ schnell verschleißen.


Auch bei Weidegang der Tiere scheint es Probleme zu geben. Bei unterschiedlichen Stall-Weide-Entfernungen traten Fehlerquoten von bis zu 25 % auf.


Einzelne Landwirte kritisierten die schleppende Unterstützung bei technischen Problemen. Zudem wünschen sich die befragten Landwirte, dass die Ergebnisse auf dem Display anschaulicher dargestellt werden, eine deutschsprachige Menüführung sowie eine einfachere PC-Anbindung. Einige der Teilnehmer würden genauere Informationen zur Auswertung der Daten begrüßen.


Fazit: Heatime kann die Brunstbeobachtung entscheidend unterstützen. Die besten Ergebnisse werden bei ganzjähriger Stallhaltung bzw. mit Jungvieh auf einer Standweide erreicht. Probleme gibt es hingegen offenbar bei der Kombination von Stall- und Weidehaltung. -pl-

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