Kälber, die ab dem ersten Lebenstag Wasser saufen, verdauen Rohfaser besser als Kälber, die erst ab dem 17. Lebenstag Wasser angeboten bekommen. Das könnte sich auch positiv auf die weitere Entwicklung auswirken, wie eine amerikanische Studie von der Universität Iowa State zeigt.

Die Wissenschaftler teilten 30 weibliche Kälber in zwei Gruppen ein: Eine Hälfte bekam ab dem ersten Lebenstag (W0) und die andere ab dem 17. Lebenstag (W17) Wasser zur freien Aufnahme. Alle Kälber erhielten insgesamt 6bis9 l Milch pro Tag und wurden am 49. Lebenstag abgesetzt. Am 70. Lebenstag analysierten die Forscher die Exkremente, um die Nährstoffverdauung festzustellen.

Ergebnisse: Die W0-Kälber soffen in den ersten 17 Lebenstagen im Schnitt 0,7 l Wasser pro Tag. Die Vergleichsgruppe kompensierte das später und nahm vom 18. bis 42. Lebenstag im Schnitt 1,4 l Wasser auf. Das war signifikant mehr als die W0-Kälber in der Zeit (0,9 l Wasser/Tag). Später soffen alle Kälber etwa gleich viel Waser.

Tendenziell fraßen W17-Kälber in den ersten Tagen mehr Kälberkraftfutter. Bis zum Absetzen lag die Aufnahme aber in beiden Gruppen im Mittel bei 13 g/Tag. Auch nach dem Absetzen unterschied sie sich kaum.

Die täglichen Lebendmassezunahmen waren im Versuchszeitraum vergleichbar in beiden Gruppen und lagen z.B. bis zum 20. Tag bei 1,45 bzw. 1,4 kg/Tag. Allerdings waren die W0-Kälber zu Versuchsende tendenziell größer und länger. Mit fünf Monaten wogen W0-Kälber im Schnitt 200 kg, während die Vergleichsgruppe im Mittel 10 kg leichter war.

Trotz vergleichbar hoher Futteraufnahmen, war an Tag 70 die Verdaulichkeit von NDF (Neutral-Detergenzienfaser) der W0 Kälber mit 51% besser als bei den Kälbern, die erst spät Wasser saufen konnten (47%). Auch die Futtereffizienz (tägliche Zunahmen je Trockenmasseaufnahme) war mit 0,49 besser (Vergleich 0,34). Die Forscher vermuten, dass das Angebot von Wasser ab dem ersten Lebenstag die Pansen-Entwicklung sowie das Wachstum nach dem Absetzen positiv beeinflusst.