Eine intensive Ersttherapie bei Mastitis kann das Risiko eines Rückfalls senken. Zu diesem Ergebnis kommen Prof. Dr. Volker Krömker und seine Mitarbeiter von der Hochschule Hannover. Sie untersuchten 525 an Mastitis erkrankte Kühe in insgesamt fünf Betrieben. Die Wissenschaftler bezogen ausschließlich Tiere der Rasse Deutsche Holstein ein, die in der laufenden Laktation das erste Mal an Mastitis erkrankt waren.
Die Tiere wurden in eine Kontroll- und Versuchsgruppe eingeteilt und das Milchsekret auf Erreger hin untersucht. 46,1 % blieben ohne Befund, in 33,3 % aller Fälle wurden Infektionen mit Streptokokken, in 14,3 % mit Staphylokokken und in 6,3 % Infektionen mit anderen Gram-positiven Mikro-organismen, Eukaryoten oder Mischinfektionen nachgewiesen.
Kühe der Versuchsgruppe behandelten sie mit zwei Antibiotika und einem Entzündungshemmer:
- Ubrolexin: lokale Behandlung durch 1 Injektor/Viertel/Tag über fünf Tage,
- Ingel Mamyzin: systemische Behandlung durch eine intramuskuläre Injektion über drei Tage,
- Metacam: subkutane Injektion einmalig.
Die Behandlung der Kontrollgruppe beschränkten die Wissenschaftler auf ein Antibiotikum:
- Cobactan LC: zwei Injektoren pro Viertel und Tag über zwei Tage.
Bei 12,6 % der Kühe in der Versuchsgruppe trat innerhalb von 100 Tagen an dem entsprechenden Euterviertel eine klinische Mastitis erneut auf (Rezidivrate). Bei der Kontrollgruppe hingegen lag die Rezidivrate bei 23,9 %. Die Wissenschaftler vermuten, dass durch die intensive Ersttherapie der Gewebeschaden begrenzt wird und Rückfälle beeinflusst.
Die beiden Gruppen unterschieden sich in den Heilungs- und Neuinfektionsraten statistisch jedoch nicht voneinander.