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topplus Praxisbeispiel Schulte

Wenn die Kondition zu stark schwankt...

Lesezeit: 3 Minuten

Häufig machen zu stark verfettete Tiere zum Laktationsende Probleme. Das zeigte sich beispielsweise auf dem Betrieb Schulte (*Name von der Redaktion geändert).


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Der Landwirt melkt 200 Holstein-Kühe mit einer Leistung von 10800 kg Milch. Die Laktierenden erhalten eine ausgeglichene Teilmischration und an Kraftfutterstationen zusätzlich Milchleistungsfutter. Den Landwirt stört, dass die Milchleistung der Tiere nach 60 Tagen stark einbricht. In der Folge beginnen die Tiere zu verfetten.


Das bestätigen die Daten der BCS-Einstufung der Herde (Übersicht 4). Auffällig sind die überkonditionierten Kühe, die schon ab dem zweiten Laktationsdrittel vermehrt vorkommen.


Unsere Empfehlung: Wenn die Milch zurückgeht, muss Schulte die Kondition der Kühe im Blick behalten. Dann lässt sich diese zum Beispiel über die Kraftfuttergabe regulieren. Zusätzlich sollte Schulte zur Verfettung neigende Tiere frühzeitig trockenstellen. Das verhindert nicht nur das Verfetten einzelner Kühe und beugt damit Probleme in der folgenden Laktation vor. Es lassen sich so auch Futterkosten sparen.


Parallel liegen viele Tiere in Schultes Herde im ersten Laktationsdrittel unterhalb der Optimalkurve. Ein Grund dafür kann die üppige Kondition der Abkalber sein: Diese Tiere fressen nach dem Kalben wenig und schmelzen stattdessen Reserven ein. Dann sind Stoffwechselprobleme wie Ketosen und Milchfieber vorprogrammiert. Das Energiedefizit und das Einschmelzen von Körperfett können auch Fruchtbarkeit und Klauengesundheit negativ beeinflussen.


Schulte muss diese Risiko-Kühe zu Laktationsbeginn gezielt im Stoffwechsel unterstützen, beispielsweise mit Propylenglykol oder über ein Starterfutter per Transponder in den ersten 60 Tagen. Zudem sollte er die Kraftfuttermengen und das Abrufverhalten einzelner Kühe regelmäßig kontrollieren. Diese Maßnahmen verbessern voraussichtlich auch das Milchhaltevermögen ab dem 60. Laktationstag.


Ältere Kühe bauen ab


Hilfreich für das Management ist auch ein Blick auf die Konditionsnoten abhängig von der Laktationszahl.


In der Herde von Schulte beispielsweise sinkt der Anteil der Kühe mit einer optimalen Kondition mit zunehmenden Alter. Die Kühe bauen also vermehrt Reserven ab. Der Anteil der Tiere mit einem etwas zu geringen BCS von 2,75 bis 3,0 steigt kontinuierlich und ab der vierten Laktation haben mehr als 10% der Kühe einen BCS von 2,5 oder weniger.


Um langlebige, leistungsfähige und gesunde Kühe zu erhalten, sollte der Milchviehhalter besonders Tiere ab der dritten Laktation im Blick behalten. Hier könnte er das Transit- und Fruchtbarkeitsmanagement optimieren. Bei Auffälligkeiten sollte er frühzeitig mit tierindividuellen Maßnahmen reagieren. Zudem sind bei Schulte viele Erstlaktierende überkonditioniert. Wenn diese frisch in die Laktation gestartet sind, sollte der Milchviehhalter die Ration der tragenden Rinder auf den Energiegehalt überprüfen. Die Ursache kann aber auch ein zu hohes Erstkalbealter sein. Dann sollte Schulte das Fruchtbarkeitsmanagement kontrollieren.


Wenn aber Tiere zum Ende der Laktation überkonditioniert sind, sollte Schulte prüfen, ob die Kraftfuttergabe für Erstlaktierende zur Milchleistung und Kondition passt.

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