Die Zwischentragezeit und die Futteraufnahme vor der Kalbung stehen im engen Zusammenhang mit Gesundheit, Leistung und Abgang der Tiere in der frühen Laktation. Das zeigen die Ergebnisse des Zentrums für Tierhaltung und Technik in Iden. Die Forscher werteten acht Monate lang 109 Holsteinkühe von der 2. bis zur 10. Laktation aus.
Klares Ergebnis: Je mehr die trocken stehende Kuh frisst, desto besser sind Leistung und Stoffwechselgesundheit nach der Kalbung und desto geringer ist die Merzungsrate. Keine Kuh mit einer Trockenmasse-Aufnahme von durchschnittlich über 14 kg pro Tag vor der Kalbung verließ aufgrund von Stoffwechselstörungen zu Beginn der Laktation den Betrieb.
In der Gruppe mit einer geringen Futteraufnahme von weniger als 11 kg/Tag wurden hingegen 11,4% der Kühe aufgrund von Stoffwechselstörungen gemerzt. Um die Futteraufnahme der trocken stehenden Kühe zu beurteilen, bewertet der Herdenmanager in Iden täglich die Füllung der Hungergrube. Fällt ein Tier durch schlechte Füllung auf, intensiviert er die Beobachtung und betreut das Tier gesondert. Dazu gehört ein freier Zugang zum Fressplatz und die Gabe von Heu oder Spezialfuttermitteln wie Hefen oder Propylenglycol.
Kühe, die spät tragend werden, sind lange altmelkend und werden zu fett. Bei ihnen ist das Risiko für Stoffwechselstörungen in der Frühlaktation höher. Sie sollten daher abhängig von Milchleistung und BCS frühzeitig trocken gestellt werden. Der optimale BCS zum Trockenstellen liegt bei 3,25 bis 3,5.