Der Begriff Biosicherheit umfasst alle Maßnahmen, die eine Verbreitung von infektiösen Krankheiten durch Erregereinschleppung, Ausbreitung innerhalb des Bestandes und Weiterverschleppung in andere Bestände verhindern. Außerdem Maßnahmen, um den Kontakt mit Giftstoffen zu verhindern.
Meistens gelangen Erreger direkt von Tier zu Tier. Die direkte Übertragung findet innerhalb des Bestandes, beim Viehhandel und auf Ausstellungen statt.
Eine indirekte Übertragung von Tierkrankheiten ist seltener. Sie geschieht durch belebte Vektoren wie Personen, Haustiere, Wildtiere, Schadnager oder Parasiten. Oder durch unbelebte Vektoren wie Fahrzeuge, Stallgeräte, Instrumente, Futter, Wasser und Luft. Die Luft transportiert entweder aerogene Tröpfchen oder Aerosole bzw. Stäube. Aerogene Tröpfchen sind mehr als 5 µm groß und bewegen sich nur über Distanzen von wenigen Metern. Aerosole oder Stäube hingegen sind kleiner als 5 µm. Sie können Erreger über hunderte Meter weit tragen. Dieser Übertragungungsweg ist jedoch vergleichsweise selten. Er kann beispielsweise bei Krankheiten wie Rindergrippe, BHV1 und Q-Fieber eine Rolle spielen.