Das Bildungszentrum in Triesdorf testet neue Techniken zur Kuh-Ortung, Brunsterkennung und Gesundheitsüberwachung. Ein Besuch im Milchviehstall 4.0.
Da hat die Landwirtschaft die übrige Wirtschaft doch tatsächlich abgehängt: Denn während viele große Konzerne noch an ihrem Konzept für „Industrie 4.0“ basteln und Daten als das „Gold des 21. Jahrhunderts“ erkannt haben, ist die automatische Datenerfassung und Digitalisierung im Kuhstall längst Gegenwart.
Wer daran noch zweifelt, muss sich nur einmal im Stall der Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf umschauen, wo rund 140 Kühe gehalten werden.
Dort sind aktuell zahlreiche neuartige Informationssysteme rund um „Smart Farming“ – oder auch Precision Dairy Farming genannt – im Einsatz. Sie sollen das Herdenmanagement weiter verbessern und verfeinern. Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende Techniken:
- Heatime-HR zur Brunsterkennung und Wiederkauaktivität von SCR,
- Cowview, ein Kuhortungssystem von GEA,
- Smartbow, ein System zur Brunsterkennung, Messung der Wiederkauaktivität und zur Ortung,
- Smaxtec, ein Bolus zur Messung von pH-Wert und Temperatur im Pansen und
- Ivet, eine Spange mit Sensor für die automatische Geburtsmeldung und Fiebermessung.
Wie schneiden diese Systeme in der Praxis ab? Wie genau arbeiten sie und sind sie untereinander kompatibel? Das wollte top agrar von den Herdenmanagern in Triesdorf wissen. S. Lehnert