Jan Klaus Gerken aus Midlum (Landkreis Cuxhaven) hat von der Genehmigungsbehörde viele Auflagen erhalten. Mittlerweile überwiegen für ihn aber die Vorteile der Technik.
Fast 1,5 Jahre hat Jan Klaus Gerken um ein Kleinwindrad mit 30 kW regelrecht kämpfen müssen. Er hatte eine Anlage mit 42 m Nabenhöhe geplant. Doch die Rechnung machte er ohne die Genehmigungsbehörde, dem Landkreis Cuxhaven. Eine nahe Graureiherkolonie und das Vorkommen von Fledermäusen verzögerte den Bau und machte einen neuen Standort nötig. Am schwersten wog aber die Auflage, dass die Anlage maximal 30 m hoch sein durfte. Der Landkreis begründete das mit der „Schädigung der Kulisse“. Das Argument, dass am Horizont mindestens 70 Großwindkraftanlagen zu sehen sind, spielte keine Rolle.
Trotz dieser immensen Auflagen blieb Gerken eisern. Seit 2017 dreht sich das Windrad. Außerdem hat er einen Speicher mit 12 kWh Kapazität installieren lassen. Seine bisherigen Erfahrungen:
Das Windrad hatte im ersten Jahr nur 40000 kWh produziert. Dann hat der Hersteller neue Flügel montiert, die mehr für das Binnenland geeignet sind. Sie sind rund 30 cm länger und besitzen ein spezielles Profil. Damit bringt die Anlage bei einer Windgeschwindigkeit von 4 m/s schon 4 kW, vorher waren es 0,8 kW. Heute produziert die Anlage im Jahr rund 60000 kWh.
Das Strommanagement läuft so: Das Windrad lädt den Speicher. Wenn dieser voll ist, sorgt eine Relaiskarte dafür, dass bestimmte Verbraucher angesteuert werden, wie die Melkmaschinenreinigung oder die Kühlung des Milchtanks. Zusätzlich rührt Gerken Gülle auf, wenn der Speicher voll ist und das Windrad Strom produziert.
Die jährliche Stromrechnung hat sich seit der Installation des Windrads von 8500 € auf 2500 € (netto) reduziert.
Die Batterie ist nicht optimal für die Speicherung von Windstrom: Sie benötigt 4 Sekunden, bis sie sich eingependelt hat und den Windstrom aufnehmen kann. „In der Zeit ist eine Böe aber schon wieder weg, sodass der Speicher nicht das volle Potenzial ausschöpft. Besser wären Einschwingzeiten von unter 1 Sekunde“, sagt Gerken.
Um Ärger mit der Baubehörde zu vermeiden und von Anfang an den richtigen Standort auszuwählen, rät Gerken zu einer Bauvoranfrage.
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Jan Klaus Gerken aus Midlum (Landkreis Cuxhaven) hat von der Genehmigungsbehörde viele Auflagen erhalten. Mittlerweile überwiegen für ihn aber die Vorteile der Technik.
Fast 1,5 Jahre hat Jan Klaus Gerken um ein Kleinwindrad mit 30 kW regelrecht kämpfen müssen. Er hatte eine Anlage mit 42 m Nabenhöhe geplant. Doch die Rechnung machte er ohne die Genehmigungsbehörde, dem Landkreis Cuxhaven. Eine nahe Graureiherkolonie und das Vorkommen von Fledermäusen verzögerte den Bau und machte einen neuen Standort nötig. Am schwersten wog aber die Auflage, dass die Anlage maximal 30 m hoch sein durfte. Der Landkreis begründete das mit der „Schädigung der Kulisse“. Das Argument, dass am Horizont mindestens 70 Großwindkraftanlagen zu sehen sind, spielte keine Rolle.
Trotz dieser immensen Auflagen blieb Gerken eisern. Seit 2017 dreht sich das Windrad. Außerdem hat er einen Speicher mit 12 kWh Kapazität installieren lassen. Seine bisherigen Erfahrungen:
Das Windrad hatte im ersten Jahr nur 40000 kWh produziert. Dann hat der Hersteller neue Flügel montiert, die mehr für das Binnenland geeignet sind. Sie sind rund 30 cm länger und besitzen ein spezielles Profil. Damit bringt die Anlage bei einer Windgeschwindigkeit von 4 m/s schon 4 kW, vorher waren es 0,8 kW. Heute produziert die Anlage im Jahr rund 60000 kWh.
Das Strommanagement läuft so: Das Windrad lädt den Speicher. Wenn dieser voll ist, sorgt eine Relaiskarte dafür, dass bestimmte Verbraucher angesteuert werden, wie die Melkmaschinenreinigung oder die Kühlung des Milchtanks. Zusätzlich rührt Gerken Gülle auf, wenn der Speicher voll ist und das Windrad Strom produziert.
Die jährliche Stromrechnung hat sich seit der Installation des Windrads von 8500 € auf 2500 € (netto) reduziert.
Die Batterie ist nicht optimal für die Speicherung von Windstrom: Sie benötigt 4 Sekunden, bis sie sich eingependelt hat und den Windstrom aufnehmen kann. „In der Zeit ist eine Böe aber schon wieder weg, sodass der Speicher nicht das volle Potenzial ausschöpft. Besser wären Einschwingzeiten von unter 1 Sekunde“, sagt Gerken.
Um Ärger mit der Baubehörde zu vermeiden und von Anfang an den richtigen Standort auszuwählen, rät Gerken zu einer Bauvoranfrage.