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Wo Kühe Mütter sind

Lesezeit: 3 Minuten

Seit knapp vier Jahren überlässt Familie Hellmig ihren Kühen das Kälber tränken. Das Konzept möchte das Paar nicht mehr missen.


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Im Kuhstall von Familie Hellmig liegen sieben Kühe im Stroh und kauen gemächlich wieder. Das Ungewöhnliche: Um die Schwarzbunten herum toben Kälber. „Mit der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft vor vier Jahren sind wir mit der muttergebundenen Kälberaufzucht gestartet“, erklärt Astrid Hellmig-Zeßner. „Wir stehen hinter dem System, auch wenn unsere Molkerei den Mehraufwand nicht entlohnt.“ Sie und ihr Mann André Hellmig bewirtschaften in Extertal (Nordrhein-Westfalen) 220 ha Grün- und Ackerland. Hinzu kommen die Milchwirtschaft mit 60 Kühen, die Direktvermarktung des Fleisches der männlichen Nachzucht und ein Lohnunternehmen.


Die anfänglichen Probleme


Zu Beginn gab es verschiedene Probleme: „Anfangs haben wir die Kälber nur morgens und abends je ein bis zwei Stunden nach dem Melken zu den Kühen gelassen“, erklärt Hellmig-Zeßner. Die Methode ging nicht auf: „Die Kälber gingen sehr rabiat mit den Eutern um, die Kühe ließen die Milch nicht laufen und es herrschte eine allgemeine Unruhe im Stall“, erinnert sich die 37-Jährige. Daraufhin baute das Ehepaar das sogenannte Mutter-Kind-Haus. Dort sind Kuh und Kalb drei Monate nach der Kalbung zusammen untergebracht – mit eigenem Zugang zur Weide. In den ersten drei Lebenswochen sind Mutter und Kalb rund um die Uhr zusammen. Anschließend trennen Hellmigs das Gespann abends vor dem Melken. Die Kälber ruhen sich nachts in Sichtweite zu den Kühen in Iglus aus. Morgens nach dem Melken können sie zurück zu ihren Müttern.


Nach etwa drei Monaten ziehen Kuh und Kalb in den Kuhstall um. „Von dem Zeitpunkt an reduzieren wir innerhalb von ein paar Tagen die gemeinsame Zeit auf eine halbe Stunde am Morgen, die wir bis zum endgültigen Absetzen mit acht bis neun Monaten beibehalten“, erklärt die gelernte Pferdewirtin.


Mehr Wertschöpfung?


„Zum jetzigen Zeitpunkt rentiert sich das System noch nicht“, weiß sie. Zumal das Ehepaar nicht nur die weiblichen, sondern auch die männlichen Kälber behält und bei der Mutter aufzieht. Aktuell sind rund 50 Kühe in Milch. Zurzeit liefert der Hof Hellmig etwa 16 kg Milch pro Kuh und Tag an die Berliner Milchmanufaktur. Dafür erhalten sie 44 ct/kg.


Das Ehepaar plant die Direktvermarktung weiter auszubauen, um zukünftig mehr Wertschöpfung zu generieren. Zusätzlich zur Fleischvermarktung möchten sie selbst käsen.


Kirsten Gierse-Westermeier

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