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Aus dem Heft

Wo stehe ich,wo will ich hin?

Lesezeit: 5 Minuten

Knud Grell nimmt am top agrar-Projekt „Starke Bauern. Starkes Image.“ teil. Er will einen Konflikt mit Nachbarn auflösen und sucht ein Konzept für die richtige Kommunikation. Dabei hilft eine Analyse der Stärken und Schwächen.


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Gut ausgebildet und motiviert ist Knud Grell (28) in den elterlichen Milchviehbetrieb in Duvensee (Schleswig-Holstein) eingestiegen. Doch mit dem Stall-Anbau hat er einzelne Nachbarn gegen sich aufgebracht. Der Streit droht zu eskalieren.


Rückblickend fragt er sich, welche Fehler er gemacht hat. Wie kann er wieder mit den Nachbarn ins Gespräch kommen? Wie kann er in der Öffentlichkeit mehr Verständnis für seine Arbeit erreichen? Diese Fragen will der Rinderhalter gemeinsam mit top agrar und der Kommunikationsagentur „Die Jäger von Röckersbühl“ klären.


Ziele konkret definieren:

Was für viele Unternehmer selbstverständlich ist, hilft auch Landwirten: Eine Bewertung der eigenen Ist-Situation und die Definition konkreter Ziele mit einer sogenannten Stärken-Schwächen-Analyse (SWOT): Welche Schwächen und Stärken hat der Betrieb? Welche Chancen und Risiken ergeben sich daraus?


Martin Dess, Chef der PR-Agentur „Die Jäger“, hat den Betrieb Grell gemeinsam mit Vater und Sohn analysiert. Die Ergebnisse sind die Basis für das maßgeschneiderte Kommunikationskonzept.


Motiviert und engagiert:

Eine Stärke von Knud Grell und seiner Familie ist, dass sie im Dorf integriert sind. Viele Nachbarn sind gute Freunde und stehen hinter dem Betrieb. Der junge Milchviehhalter ist Mitglied im Musikverein und bei der örtlichen Feuerwehr. Sein Vater, Hans-Peter Grell, ist seit 2003 Bürgermeister der Gemeinde Duvensee. Die Familie hält fest zusammen und kann auch auf ihre Mitarbeiter zählen.


Knud Grell hat sich nach dem Agrarstudium bewusst für die Heimat und den Familienbetrieb entschieden. Das zeigt, er ist bodenständig, zugleich weltoffen und zukunftsorientiert. Er ist ein Macher und will etwas bewegen.


Dabei ist er flexibel und bereit, Kompromisse einzugehen: Er reflektiert, gesteht sich Fehler ein und möchte neue Wege gehen.


Kommunikation kommt zu kurz:

Eine Schwäche liegt in Knud Grells ruhiger, zurückhaltender Art. Dies könnte reserviert oder distanziert wirken. Der Landwirt ist auf Beschwerden eingegangen und hat betriebliche Abläufe angepasst. Doch dies hat er nicht kommuniziert, da er sich unschlüssig über die Art und Weise war.


Einige Rahmenbedingungen lassen sich nicht ändern: Die enge Dorflage schränkt den Betrieb ein. Ein geplantes Naturschutzgebiet droht das zu verschärfen. Zudem ist alleine die Größe des Betriebes eine Basis für Vorurteile.


Das Wohl der Tiere und die Produktion stehen für Grells an erster Stelle. Fütterung oder Ernte finden auch an den Wochenenden oder in den Abendstunden statt. Dafür haben Anwohner teils kein Verständnis.


Der Konflikt mit den Nachbarn hat sich bereits bis zum Baustopp und persönlichen Anzeigen zugespitzt.


Das Potenzial ist da!

Es bestehen Chancen, den Konflikt zu lösen. Der Baustopp ist wieder aufgehoben und die ersten Kühe stehen im neuen Stallteil. Damit und mit seiner Motivation sichert Knud Grell die Zukunft des Hofes. Mit dem Projekt „Starke Bauern. Starkes Image.“ könnte er künftigen Konflikten vorbeugen. Mit einer neuen Strategie will er mit Nachbarn ins Gespräch kommen und seine Arbeit in der Öffentlichkeit transparent darstellen.


Vorurteile gegenüber der konventionellen Landwirtschaft ließen sich entschärfen und die angespannte Situation entspannen oder auflösen. Die Familie könnte ihr Ansehen im Dorf ausbauen. Das würde den persönlichen und betrieblichen Erfolg sichern.


Gerüchte heizen den Konflikt an.

Das Kommunikationskonzept darf die Risiken nicht aus den Augen verlieren. Unwahrheiten und Anschuldigungen können sich in dem Dorf schnell verbreiten. Der Familie wurde bereits unbegründet vorgeworfen, dass Hans-Peter Grell sein Bürgermeisteramt für betriebliche Vorteile nutzen würde und die Tierhaltung der Gesundheit von Natur und Menschen in der Nachbarschaft schade.


Dem jungen Betriebsleiter fällt es schwer, in einen positiven Dialog zu treten. Der Streit mit den Nachbarn könnte eskalieren. Der Zusammenschluss Einzelner könnte sich auf weitere Nachbarn ausweiten.


Ständige unbegründete Anzeigen verursachen einen hohen bürokratischen Aufwand. Bau-stopp, Gutachten und Anwaltskosten erhöhen den finanziellen Druck. Das alles belastet die Familie zunehmend.


Ein offener Dialog:

Aus dieser SWOT-Analyse hat Kommunikationsexperte Dess konkrete Ziele für das Projekt definiert. An erster Stelle steht, den Frieden im Dorf zu sichern. Die Kommunikation soll offener sein, wofür klare Regeln nötig sind: Wann und wie werden Nachbarn informiert? Wie können Landwirt und Nachbarn in einen Dialog treten und mehr Verständnis füreinander entwickeln?


Das Projekt soll Nachbarn auch für saisonale Arbeiten, wie die Maisernte, und die Herausforderungen der Landwirtschaft sensibilisieren. Knud Grell soll Gewissheit über die Zukunft seines Betriebs erhalten. Sein Beispiel könnte Vorbild für andere ambitionierte Landwirte sein.Anke Reimink


Das Projekt soll Nachbarn auch für saisonale Arbeiten, wie die Maisernte, und die Herausforderungen der Landwirtschaft sensibilisieren. Knud Grell soll Gewissheit über die Zukunft seines Betriebs erhalten. Sein Beispiel könnte Vorbild für andere ambitionierte Landwirte sein.Anke Reimink


Infos zum Projekt und eine Anleitung für eine SWOT-Analyse finden Sie online auf: www.starke-bauern.de.

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