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„Ziele motivieren mich“

Lesezeit: 5 Minuten

Betriebsleiterin Ruth Bogena steckt sich ständig neue Ziele: „Gerade sind das kleinere Investitionen in den Betrieb, die mir die Arbeit erleichtern.“ Mit diesem Prinzip fährt sie gut.


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Ich brenne für Kühe“, antwortet Ruth Bogena auf die Frage, warum sie sich vor 15 Jahren für die Übernahme des elterlichen Betriebes entschieden hat. Die Begeisterung für Kühe hat die Landwirtin aus Halbemond in Ostfriesland von ihren Großeltern und Eltern. „Sie waren auch Rinderzüchter. Als Kind bin ich mit zu Schauen gefahren und war auf dem Hof immer dabei.“


Schon immer kuhbegeistert


In der Serie „Zukunft Milch, Mast, Mutterkuh“ stellen wir spannende Betriebe und ihre Zukunftskonzepte vor. Ruth Bogena hat sich bewusst für die Milchkühe entschieden. Nach dem Abitur machte sie eine landwirtschaftliche Ausbildung. Danach folgten die Fachschule und ein landwirtschaftliches Studium in Osnabrück: „Ich hatte das Gefühl, ich muss, gerade als Frau, noch etwas in der Hand haben, falls die Betriebsübernahme doch nicht die richtige Idee ist“, erklärt sie. Schließlich reiche es nicht alleine, für Kühe zu brennen, um einen Betrieb zu führen. „Man braucht ein gutes Umfeld, das den Betrieb unterstützt.“ Dieses Umfeld hat die Landwirtin: Ihre Eltern Anna und Jann arbeiten mit auf dem Hof. Jedes Jahr bildet Ruth Bogena ein bis zwei Auszubildende aus. Ihr Freund bewirtschaftet einen eigenen Milchviehbetrieb in wenigen Kilometern Entfernung. „Wir haben Maschinen zusammen und helfen uns aus“, sagt die Landwirtin.


Wohl der Kühe steht im Fokus


Bis zum Jahr 2010 standen auf dem Hof rund 40 Kühe im Winter in Anbindehaltung. Im Sommer hatten die Kühe Ganztagsweide, so wie es in der Grünlandregion nahe der Nordseeküste üblich ist. „Als ich entschieden habe, den Betrieb weiter zu führen, wusste ich, dass zunächst ein Stallbau nötig ist, um zukunftsfähig zu sein“, erinnert sich die Landwirtin. Das oberste Ziel bei der Stallplanung und während der Umbauphase: Erstmal sollen es die Kühe besser haben, dann die Menschen. Die Landwirtin plante einen zweireihigen Stall für 54 Kühe. Auf der anderen Seite des Futtertisches sollte Jungvieh ab 13 Monaten Platz finden.


Der Kuhstall ist großzügig gebaut: Die Kühe liegen in Tiefboxen mit Mistmatratze und Stroheinstreu. Die einzelnen Boxen sind durch aufgedübelte Balken voneinander getrennt. Das verhindert, dass die Kühe viel Einstreu aus der Box schieben. Ruth Bogena ist sicher, dass sie so deutlich weniger nachstreuen muss. Der Laufgang am Fressgitter ist 4 m breit, so haben die Tiere viel Platz, um sich dort zu begegnen.


Erst nachdem die Kühe in den neuen Stall umgezogen waren, stand der Bau des Melkstandes an. Diesen plante die Familie im ehemaligen Kuhstall. Dafür müssen die Kühe zu dem Nebengebäude getrieben und die Laufwege sauber gehalten werden. Aber Ruth Bogena ist trotzdem froh über diese Entscheidung: „Ich wollte das Gebäude weiter bestmöglich nutzen und so erhalten.“ Neben dem Doppel-7er-Fischgrätenmelkstand sind in dem Gebäude vier großzügige Strohboxen untergebracht. So ist der Weg für kranke Kühe und Frischmelker kurz.


Während das Altgebäude nach und nach umgebaut wurde, hat die Familie die Kühe über ein Jahr weiter mit der Rohrmelkanlage im ehemaligen Anbindestall gemolken. Als diese weichen musste, nutzten sie bis zur Fertigstellung des Melkstandes für drei Monate einen Weidemelkstand.


Investition zahlt sich aus


Die lange Bauphase und die Investition in viel Kuhkomfort hat sich gelohnt. Im vergangenen Prüfjahr erreichte die Herde im Durchschnitt 10878 kg Milch mit 4,11% Fett und 3,42% Eiweiß. Die melkende Herde war im Schnitt 60 Monate alt mit einer Lebenstagsleistung von 19,6 kg.


Das Alter sieht man den großrahmigen Kühen nicht an, als Ruth Bogena die Stalltür öffnet und sie über einen langen Weg zur Weide laufen. In den Sommermonaten gehen die Kühe tagsüber auf eine Portionsweide. Diese wechselt die Landwirtin nach zwei bis drei Tagen. Um die Qualität des Grünlandes zu erhalten, schneidet sie die Weiden im Wechsel aus und düngt nach. Auch das Jungvieh steht ab einem Alter von vier bis fünf Monaten auf der Weide.


Zuchtbegeisterung hält an


Für die eigene Remontierung braucht der Betrieb jährlich zehn Färsen. Alle weiteren verkauft die Familie auf Zuchtviehauktionen im ostfriesischen Leer. In der Regel sind das etwa 30 Tiere jährlich. Die Betriebsleiterin ist begeistert, wenn sie von ihren Kühen erzählt. Sie zeigt auf zwei Kühe: „Diese ist zum Beispiel zweimal Exzellent bewertet und diese hat gerade zum siebten Mal gekalbt.“


Auf die Frage nach ihren betrieblichen Zielen antwortet Bogena: „Ich bin mit meiner Betriebsgröße zufrieden.“ Gerade setzt sie kleinere Investitionen um: hier neue Kälberhütten, da ein praktisches Tor, dort ein Futtersilo. Jede dieser Investitionen soll entweder die Arbeit erleichtern oder das Leben der Kühe weiter verbessern, so ihr Ziel.


Ihr Kontakt zur Redaktion:katharina.luetke-holz@topagrar.com


Zukunft Milch, Mast, Mutterkuh


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