Kühe wandeln Futter unterschiedlich effizient in Milch um. Erst seit Kurzem ist es möglich, diese Eigenschaft auch züchterisch zu verbessern. Dafür gibt es verschiedene Ansätze.
Flächen sind knapp und Futter ist der größte Kostenblock im Betrieb. Es lohnt sich für jeden Milchviehhalter, das Futter so effizient wir möglich zu verwerten.
Mit Zuchtwerten für die Futtereffizienz gibt es auch züchterisches Handwerkszeug, um die Wirtschaftlichkeit in der Milchproduktion weiter zu verbessern. „Wir wollen Kühe züchten, die ihr Futter bestmöglich in Milch umwandeln“, so Martin Buschsieweke, Geschäftsführer der kanadischen Zuchtorganisation Semex in Deutschland.
Die Zucht auf hohe Futtereffizienz birgt jedoch Herausforderungen: z.B. Effekte auf die Tiergesundheit. „Es besteht die Gefahr, dass die Kühe zu Laktationsbeginn zu wenig fressen und es zu einer negativen Energiebilanz kommt. Das kann mit Folgeerkrankungen einhergehen“, sagt Prof. Georg Thaller, Universität Kiel. Daher schätzen viele Länder die Futtereffizienz nicht nur direkt anhand der Futteraufnahme, sondern nutzen weitere Merkmale. „Die Datenerhebung mit Wiegetrögen ist zwar sehr genau, aber auch sehr teuer. Daher wollen wir sie mit indirekten Hilfsmerkmalen aus der Exterieurzuchtwertschätzung kombinieren“, sagt Dr. Dierck Segelke, Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung (vit). Welche Merkmale sich eignen, hänge von der Erblichkeit und der Korrelation zur Futtereffizienz ab.
In Deutschland gibt es daher noch keinen Zuchtwert für Futtereffizienz. Doch andere Länder haben das Problem scheinbar gelöst. So erfassen z.B. die Niederlande neben der Futteraufnahme auch Gesundheits- und Klauendaten der Kühe. Eine negative Korrelation von Futtereffizienz und Tiergesundheit sehen sie nicht. Für das Zuchtprogramm wählen sie nur Bullen, die in beiden Merkmalen gut sind.
Wir zeigen, wie die Niederlande und andere Länder einen Zuchtwert für Futtereffizienz etabliert haben.
ann-christin.fry@topagrar.com
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Kühe wandeln Futter unterschiedlich effizient in Milch um. Erst seit Kurzem ist es möglich, diese Eigenschaft auch züchterisch zu verbessern. Dafür gibt es verschiedene Ansätze.
Flächen sind knapp und Futter ist der größte Kostenblock im Betrieb. Es lohnt sich für jeden Milchviehhalter, das Futter so effizient wir möglich zu verwerten.
Mit Zuchtwerten für die Futtereffizienz gibt es auch züchterisches Handwerkszeug, um die Wirtschaftlichkeit in der Milchproduktion weiter zu verbessern. „Wir wollen Kühe züchten, die ihr Futter bestmöglich in Milch umwandeln“, so Martin Buschsieweke, Geschäftsführer der kanadischen Zuchtorganisation Semex in Deutschland.
Die Zucht auf hohe Futtereffizienz birgt jedoch Herausforderungen: z.B. Effekte auf die Tiergesundheit. „Es besteht die Gefahr, dass die Kühe zu Laktationsbeginn zu wenig fressen und es zu einer negativen Energiebilanz kommt. Das kann mit Folgeerkrankungen einhergehen“, sagt Prof. Georg Thaller, Universität Kiel. Daher schätzen viele Länder die Futtereffizienz nicht nur direkt anhand der Futteraufnahme, sondern nutzen weitere Merkmale. „Die Datenerhebung mit Wiegetrögen ist zwar sehr genau, aber auch sehr teuer. Daher wollen wir sie mit indirekten Hilfsmerkmalen aus der Exterieurzuchtwertschätzung kombinieren“, sagt Dr. Dierck Segelke, Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung (vit). Welche Merkmale sich eignen, hänge von der Erblichkeit und der Korrelation zur Futtereffizienz ab.
In Deutschland gibt es daher noch keinen Zuchtwert für Futtereffizienz. Doch andere Länder haben das Problem scheinbar gelöst. So erfassen z.B. die Niederlande neben der Futteraufnahme auch Gesundheits- und Klauendaten der Kühe. Eine negative Korrelation von Futtereffizienz und Tiergesundheit sehen sie nicht. Für das Zuchtprogramm wählen sie nur Bullen, die in beiden Merkmalen gut sind.
Wir zeigen, wie die Niederlande und andere Länder einen Zuchtwert für Futtereffizienz etabliert haben.