Der Bau von 16 großen Milchviehbetrieben in den USA durch das niederländische Maklerbüro Vreba-Hoff ist gestoppt worden. Das meldet die amerikanische Zeitung "The Wall Street Journal". Von den Betrieben sollen zwei beinahe fertiggestellt sein, so Willy van Bakel von Vreba-Hoff gegenüber der Zeitung.
Einer der größten Geldgeber der Vreba-Hoff-Projekte, die Bank Agstar, hat der Zeitung zufolge bereits 2008 Pläne von Vreba-Hoff blockiert, nach denen neue Milchviehbetriebe für rund 110 Mio. Euro entstehen sollten. Die Bank hat in den letzten vier Monaten sechs Prozesse gegen Vreba-Hoff und niederländische Milchviehhalter begonnen.
Inzwischen wurden Betriebe durch die Bank beschlagnahmt, die ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkamen. Betroffen sind anscheinend ausschließlich Leasing-Betriebe von Vreba-Hoff. Ein Teil der Bauern beschuldigt Vreba-Hoff, sie mit viel zu hohen Rechnungen in den finanziellen Ruin getrieben zu haben. Andere betroffene Bauern halten dagegen zu Vreba-Hoff.
Van Bakel streitet ab, dass die Landwirte durch Vreba-Hoff in Probleme geraten sind. Schuld sei mehr die Rezession, der niedrige Milchpreis und das schlechte Finanzmanagement der betroffenen Bauern. Er findet es unglaublich, dass ihm nun der schwarze Peter zugeschoben wird.
Unterdessen erwartet van Bakel finanzielle Unterstützung aus Indien. Mit dem Geld will er Gläubiger bezahlen, beschlagnahmte Betriebe zurückkaufen und neue Betriebe in Afrika und Indien aufbauen.