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2022: Stabiler Milchpreis, mehr Milchalternativen

Während Milchalternativen immer mehr Gehör finden, hält sich der Milchauszahlungspreis stabil. Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW spricht über die aktuelle Situation.

Lesezeit: 3 Minuten

Die seit Mitte 2021 eingesetzte Marktbelebung auf den nationalen und internationalen Märkten dürfte auch 2022 anhalten. In diesem Punkt waren sich die Referenten beim digitalen Jahresgespräch der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW (LV Milch NRW) einig. "Im Binnenmarkt kommt es nun darauf an, dass der Handel die Kosten in der Kette berücksichtigt, Gewinne weitergibt und nicht als Inflationsbremse missbraucht", sagt Geschäftsführer Dr. Rudolf Schmidt.

40 ct/kg Milch mehr als nötig

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In Deutschland und NRW lassen die rückläufigen Betriebs- und Kuhzahlen auch im kommenden Jahr eine eher verhaltene bzw. sinkende Milchmenge erwarten. Laut Hans Stöcker, geschäftsführendem Vorstandsmitglied der LV Milch NRW und Vorstandsmitglied von Friesland Campina, führt diese Verknappung auf Dauer zu stabilen Preisen. "Das hängt jedoch auch stark von der Nachfrage aus dem asiatischen Raum ab. Bisland ist sie hoch", sagt er. Für die erste Jahreshälfte erwartet er Milchauszahlungspreise von mindestens 40 ct/kg. "Allerdings sind momentan alle Agrarrohprodukte knapp und die Kosten für Betriebsmittel steigen. Für die meisten Betriebe muss die vier vorne stehen, um das zu kompensieren", sagt Stöcker. Diese Meinung teilt auch Benedikt Langemeyer, ebenfalls geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Mitglied des Aufsichtsrates beim Deutschen Milchkontor (DMK): "Ab wann der Milchpreis die Kosten deckt, ist je nach Betrieb sehr unterschiedlich. Allerdings wird es auch Zeit, zusätzlich etwas Gewinn aufzuholen".

Für das vergangen Jahr rechnet die LV Milch NRW mit einem durchschnittlichen Auszahlungspreis von etwa 35 bis 36 ct/kg Milch in NRW. "Bundesweit wird der Preis vermutlich bei etwa 36 ct/kg oder etwas höher liegen", sagt Schmidt. Dabei werde es je nach Region, Molkerei und Produktportfolie Unterschiede geben.

Milchalternativen stärker nachgefragt

Neben den herkömmlichen Milchprodukten stehen nun auch die Milchersatzprodukte im Kühlregal. Im vergangenen Jahr waren dort starke Zuwächse im Absatz zu beobachten. "Der aktuelle Trend ist nich wegzureden. Wir dürfen ihn jedoch nicht ans uns vorbei gehen lassen", sind sich Stöcker und Langemeyer einig. "Wenn die Molkereien nicht auch in dieses Segment einsteigen, dann übernehmen das Andere. Zudem lassen sich die Werke dadurch besser auslasten", sagt Langemeyer. Was die langfristige Entwicklung solcher Milchalternativen angeht, ist Hans Stöcker zuversichtlich: "Wir können nun unser Know-how nutzen und den Markt mit diesen Produkten bedienen. Langfristig werden sich die Milchimitate aber qualitativ und nährwertmäßig nicht gegen herkömmliche Milchprodukte durchsetzen können".

Optimistisch für Haltungsformkennzeichnung

Was die ursprünglichen Milchprodukte angeht, ist gerade die Haltungsformkennzeichnung im Gespräch. Dieser sieht die LV Milch NRW grundsätzlich positiv gegenüber. "Es ist aber auch ein Kompromiss: Auf der einen Seite wird zwar das Tierwohl und die Haltung der Tiere deutlich, auf der anderen Seite ensteht für einige Betriebe ein finanzieller Mehraufwand. Und mit dem geplanten Zuschlag lassen sich diese Kosten nicht decken", sagt Stöcker. Kleinere Betriebe könnten es daher schwer haben.

Bezüglich der Ankündigung von Edeka, nur noch Milch aus Haltungsformstufe 2-4 im Supermarkt zu verkaufen, schätzt Langemeyer, dass ungefähr 90 % der Milch von Boxenlaufstallbetrieben stammt. "Nur ein Drittel der Gesamtmilchmenge vermarktet der Handel. Der Rest geht in die Industrieb bzw. auf den Weltmarkt. Vielleicht wäre es also denkbar, dass die betroffenen Betriebe mit z.B. ganzjähriger Anbindehaltung andere Absatzwege nutzen", sagt er.

Schmidt fasste die Veranstaltung zusammen: "Es liegt ein spannendes Jahr 2022 vor uns!"

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