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2022 war ein Rekordjahr bei den Milchpreisen - ein Rückblick

Im vergangenen Jahr zahlten die deutschen Molkereien im Schnitt 52,5 ct/kg an ihre Lieferbetriebe. Das waren 16,4 ct/kg mehr als im Vorjahr.

Lesezeit: 3 Minuten

Milchpreise von teilweise mehr als 60 ct/kg hätte sich Anfang des vergangenen Jahres wohl kaum jemand vorstellen können. Außergewöhnlich waren im Jahr 2022 nicht nur die hohen Preise, sondern auch, dass sich die Spitzenauszahler vom Süden in den Norden verlagerten.

Der Grund: Standardware wie Milchpulver oder Kondensmilch waren gefragt, bei zugleich geringem Angebot am Weltmarkt. Molkereien, die überwiegend Markenprodukte herstellen, hatten es dagegen deutlich schwerer. So rutschte zum Beispiel der jahrelang unangefochtene Spitzenauszahler Milchwerke Berchtesgadener Land mit einem durchschnittlichen Auszahlungspreis von 47,2 ct/kg auf den letzten Platz.

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Kunden griffen aufgrund von inflationsbedingt steigenden Preisen weniger zu Premiumprodukten. Auch die Milchviehhalter und Milchviehhalterinnen hatten mit hohen Preisen insbesondere für Futter- und Düngemittel zu kämpfen. Hinzu kam die Energiekrise – alles Auswirkungen des Ukrainekriegs.

Kehrtwende kam im Sommer

Bereits im Sommer deutete sich an, dass der Aufwärtstrend beim Milchgeld abebben würde: Der ife Rohstoffwert für Milch fiel wieder, nachdem er zuvor nie da gewesene Werte von bis zu 67,5 ct/kg erreicht hatte. Die Preise für Butter und Magermilchpulver gaben nach, gleichzeitig stieg die angelieferte Milchmenge. Kunden kauften im Einzelhandel aufgrund gestiegener Preise weniger Milchprodukte. Auch am Weltmarkt ließ die Nachfrage nach.

Dennoch zahlten die Molkereien 2022 Rekordpreise aus. Wie hoch diese waren und welche Milchverarbeiter die Hitliste anführen, hat top agrar im ­Jahresmilchpreisvergleich ermittelt. Das Ergebnis zeigt, dass 60 Molkereien durchschnittlich 52,5 ct/kg ausgezahlt haben – also satte 16,4 ct/kg mehr als im Vorjahr. Die Spanne vom schlechtesten zum besten Auszahler liegt bei 9,2 ct/kg. In die Auswertung sind die Grundpreise (ohne Mehrwertsteuer) für Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß von 60 Molkereien eingeflossen.

In den Milchpreisen berücksichtigt sind Qualitätszuschläge für z. B. S-Klasse und GVO-freie Milch. Molkereien, die mehr als 80 % GVO-freie Milch verarbeiten, sind in der Tabelle unten gekennzeichnet. Hinzugerechnet haben wir außerdem Zuschläge für zweitägige Abholung, Staffelzuschläge für eine jährliche Anlieferung von 500.000 kg Milch sowie Vertragszuschläge. Abgezogen haben wir Grundkostenpauschalen – ebenfalls für eine Jahresanlieferung von 500.000 kg.

Die Voraussetzung für das Hinzurechnen der Zu­schläge ist, dass sie mindestens 80 % der Anlieferungsmenge betreffen. Dazu kommen geleistete Nachzahlungen und Warenrückvergütungen. Angekündigte Nachzahlungen für das Jahr 2022 sind markiert. Die Rangfolge kann sich deshalb noch ändern.

Die Rangliste

Während es in den vergangenen Jahren überwiegend süddeutsche Molkereien in die Top 10 der besten Auszahler geschafft haben, finden sich in der aktuellen Hitliste ausschließlich norddeutsche Milchverarbeiter wieder: Die Meierei Wasbek führt die Liste mit einem durchschnittlichen Auszahlungspreis von 56,4 ct/kg an. Im Vergleich zum Vorjahr erhielten die Mitglieder 19,3 ct/kg mehr Milchgeld. Es folgen die Meiereigenossenschaft Gudow-Schwarzenbek mit 56,2 ct/kg und die Meierei Struvenhütten und Viöl mit 55,6 ct/kg.

Goldmilch führt 2022 mit 54,6 ct/kg den Süden an und belegt in der Gesamttabelle Rang 11. Die Molkerei zahlte im Dezember 71,46 ct/kg an die Mitgliedsbetriebe und kündigte für das Jahr 2022 noch eine Nachzahlung an. Auch Hochwald kündigte an, noch 1,5 ct/kg nachzuzahlen, beschließt die endgültige Höhe aber erst Mitte 2023. Deutschlands größte Molkerei, das Deutsche Milchkontor (DMK), liegt mit 53,4 ct/kg auf Platz 15. Das DMK zahlt inhaltsstoffbasiert aus: Mitglieder können mit den monatlich, in Abhängigkeit vom Milchmarkt, wechselnden Korrekturfaktoren hohe Zuschläge generieren. Auch die inhaltsstoffbasierte Bezahlung haben wir kenntlich gemacht.

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