Gut 3 900 Milcherzeuger in Deutschland haben in den letzten zwölf Monaten die Produktion eingestellt, womit sich die Zahl der Milchkuhhalter um 4,0 % auf knapp 93 500 verringerte.

Der Bestand an Milchkühen wurde im gleichen Zeitraum aber nur um 0,5 % auf 4,183 Millionen Tiere reduziert; gegenüber November 2009 bedeutete dies sogar ein leichtes Plus von 0,3 %.

Das sind die Ergebnisse einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes zum Stichtag 3. Mai 2010.

Bedingt durch das Ausscheiden relativ vieler Milchviehbetriebe hat die Zahl der Rinderhalter laut Angaben des Statistikamtes deutlich abgenommen, und zwar von Mai 2009 bis Mai 2010 um 3,6 % auf weniger als 176 400.

Demgegenüber verlief der Rückgang bei den Rinderbeständen mit 1,0 % recht moderat. Seit Mai 2008 hat sich die durchschnittliche Rinderzahl je Haltung in Deutschland von 69 auf 73 Tiere erhöht. Dies trifft den Wiesbadener Statistikern zufolge insbesondere auch auf die Haltungen von Milchkühen zu, wobei jedoch starke regionale Unterschiede zu verzeichnen sind.

In Bayern und Baden-Württemberg zusammen gibt es aktuell noch rund 54 000 Milchkuhhalter mit zusammen etwa 1,6 Millionen Tieren. Damit entfielen zum Stichtag auf diese beiden Bundesländer fast 58 % aller Milchviehhaltungen in Deutschland und gut 38 % aller Milchkühe. Im Durchschnitt halten die Milcherzeuger in Bayern und Baden-Württemberg rund 30 Milchkühe, während es im Bundesmittel 45 Tiere sind.

Im Norden und Osten Deutschlands überwiegen die großen Milchviehbetriebe. In den neuen Bundesländern wurden Anfang Mai im Schnitt 156 Milchkühe pro Haltung erfasst. Spitzenreiter war dabei Brandenburg, wo in rund 800 Haltungen insgesamt gut 160 000 Milchkühe standen, was einem Schnitt von 200 Tieren je Betrieb entsprach.

Die häufigste Rasse sind Holstein Friesian Schwarzbunt mit zuletzt gezählten rund 5,27 Millionen Tieren. Besonders beliebt ist diese Rasse in Schleswig-Holstein, wo Anfang Mai 2010 rund 590 000 "Holstein-Schwarzbunte" gehalten worden sind. Demnach gehörte jedes zweite Rind in dem nördlichen Bundesland dieser Rasse an. In Bayern wird dagegen überwiegend "Fleckvieh" gehalten; rund 2,6 Millionen Tiere von insgesamt gut 3,4 Millionen Rindern im Freistaat entfallen auf diese Rasse. Deutschlandweit gab es am 3. Mai dieses Jahres insgesamt rund 3,63 Millionen "Fleckvieh"-Rinder, womit diese die zweithäufigste Rinderrasse in Deutschland darstellten.

vgl.: 4 % weniger Milchkuhhalter; Schweinebestände wachsen weiter (1.7.2010)