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„40 Cent Milchpreis ist möglich – nur wann und wie lange ist offen“

Die Meldung „Dr. Hemme erwartet Milchpreise bis 40 Cent“ (top agrar berichtete) hat zu Irritationen und Nachfragen geführt. Gegenüber top agrar stellt Dr. Torsten Hemme vom IFCN in Kiel die Prognose zum Milchmarkt und zum Milchpreis nun klar.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Meldung „Dr. Hemme erwartet Milchpreise bis 40 Cent“ (top agrar berichtete) hat zu Irritationen und Nachfragen geführt. Gegenüber top agrar stellt Dr. Torsten Hemme vom IFCN in Kiel die Prognose zum Milchmarkt und zum Milchpreis nun klar.

 

Wie ist Ihre aktuelle Einschätzung zum Milchmarkt?

Dr. Hemme: Das IFCN ermittelt monatlich den sogenannten Weltmarktpreis für Milch (siehe Grafik unten). Dieser bezieht sich auf 4,0 % Fett, 3,3 % Eiweiß, ohne MwSt. Der Preis lässt sich auf unserer Website abrufen. In den letzten zehn Jahren lag der Weltmarktpreis auf einem Niveau von 38 US-$ für 100 kg (mit 4,0 % Fett, 3,3 % Eiweiß). Für die kommenden Jahre erwartet das IFCN, dass dieser Preis im Durchschnitt bei 35 bis 40 US-$ liegt. Das entspricht bei dem jetzigen Wechselkurs ca. 33 bis 37 Euro.

 

Was sagen Ihre Prognosen für die Milchwirtschaft in Europa bzw. der EU?

Dr. Hemme: Die EU-28 ist nach Indien der zweitgrößte Milchproduzent und nach Neuseeland die zweitwichtigste Milchexportregion der Welt. Wir erwarten langfristig in der EU-28 ein Milchproduktionswachstum von ca. 1 % pro Jahr. Da die Nachfrage in Europa weniger stark wächst, erwarten wir einen Anstieg der Milchexporte um ca. 50 bis 70 %.

 

Wird es für die deutschen Milchbauern wieder 40 Euro-Cent geben?

Dr. Hemme: Derzeit liegt der IFCN-Weltmarktpreis für Milch bei ca. 37 US-$ oder ca. 35 Euro je 100 kg Milch. Bei den derzeitigen Lagerbeständen ist mit Preisen von 40 Euro-Cent nicht zu rechnen. Wenn aber diese Lagerbestände abgebaut sind, kann ein ähnlicher Preiszyklus wie 2007 oder 2013 einsetzen. Dann sind 40 Euro-Cent/kg Milch natürlich möglich – nur kann im Moment niemand genau sagen, wann und wie lange das der Fall sein wird.

 

Wie arbeitet das IFCN? Auf welcher Basis werden Analysen erstellt?

Dr. Hemme: Das IFCN hat sich im Jahr 2000 gegründet. Es ist ein Netzwerk von Milchwissenschaftlern aus über 100 Ländern. Ziel ist es ein besseres Verständnis der globalen Zusammenhänge in der Milchwirtschaft zu schaffen.

Die IFCN-Milchpreis-Analysen basieren zum einen auf Milchproduktionskosten-Analysen in 52 Ländern. Darüber hinaus erstellt das IFCN einmal jährlich eine 10-Jahres-Prognose für alle Länder der Welt. In dieser Analyse ermitteln das IFCN die zukünftige Milchnachfrage, das Milchangebot und letztlich das Preisniveau, das notwendig ist, Nachfrage und Angebot in Balance zu bringen.

Bei der jährlichen IFCN Konferenz im Juni stellen wir dann eine Kurzfristprognose des Milchmarktes vor. Im Jahr 2016 waren die Voraussagen recht gut, da wir durch unsere Berechnungen schon damals einen erheblichen Preisanstieg für 2016 prognostiziert haben. Letztlich basieren diese Preisentwicklungen immer auf den globalen Entwicklungen von Angebot und Nachfrage, die in IFCN erfassen und schätzen.

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