Das European Milk Board hat den für den Posten des EU-Agrarkommissars vorgeschlagenen Iren Phil Hogan aufgefordert, keinen Kurswechsel im Agrarbereich zu vollziehen. Für den bisherigen Agrarkommissar Dacian Cioloş habe grundsätzlich gegolten, dass der Milchmarkt nicht sich selbst überlassen werden dürfe. „Diese Einstellung hat auch eine breite Unterstützung seitens der EU-Parlamentarier erfahren“, sagt Sieta van Keimpema, die Vizevorsitzende des EMB.
Auch wenn unter Cioloş Kommissariat noch keine wirksame Nachfolgeregelung für die Zeit nach der Milchquote im Jahr 2015 geschaffen wurde, so hätten er und sein Team doch in die richtige Richtung gearbeitet. Erwin Schöpges, Vorstandsmitglied des EMB, führt dazu aus: „Cioloş hat wichtige Themen - wie die Beobachtungsstelle für den Milchmarkt - angepackt und umgesetzt. Und ihm ist auch die Kommunikation mit den Organisationen wichtig, die die Erzeuger wirklich vertreten.“ Denn er verkehre nicht nur mit den Verbänden, die zwar das Wort „Bauer“ im Namen tragen, in Wirklichkeit aber nur die Interessen der Molkereiwirtschaft vertreten.
In der Amtszeit des neuen Agrarkommissars müsse der Kurs zur Stabilisierung des Milchmarktes weitergeführt werden. „Ereignisse wie der russische Importstopp führen uns einmal mehr vor Augen, dass wir die Möglichkeiten und Instrumente haben müssen, um auf Krisen und bestimmte Marktsituationen angemessen reagieren zu können. Das EMB ist bereit, dafür auch in Zukunft mit dem neuen Agrarkommissar und der EU-Kommission zusammen zu arbeiten“, so Keimpema.