Der Discounter Aldi hat angesichts der niedrigen Milchpreise seine Einkaufs- und Kundenpolitik verteidigt. Grundlage für die Preisfindung bei Aldi seien faire Einkaufspraktiken, bei denen sich der finale Einkaufspreis über regelmäßig stattfindende Ausschreibungen ergebe, zitiert "Spiegel online" eine Sprecherin von Aldi Nord unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa. Hintergrund ist die Blockade des Aldi-Zentrallagers im niedersächsischen Hesel in der Nacht zu Montag (top agrar berichtete).
Die Milchbauern geben Einzelhandelsketten wie Aldi, Lidl und Co. eine Mitschuld an der Krise. Dumpingpreise für Milch bei Discountern seien mitverantwortlich für die extrem niedrigen Erzeugerpreise, sagte der Vorsitzende des Landesverbands der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Ottmar Ilchmann. Er rief die Landwirte dazu auf, nicht zu resignieren, sondern den Druck auf Bauernverband, Politik und Molkereien zu erhöhen.
Aldi Nord weist darauf hin, dass die Molkereien Milch günstiger anbieten würden. "Als Discounter gehört es (...) zu den Grundsätzen unserer Preispolitik, dass wir günstigere Einkaufspreise nicht einbehalten, sondern an unsere Kundinnen und Kunden weitergeben", zitiert "Spiegel online" eine E-Mail des Discounters.
Das Unternehmen betone zugleich, dass man sich als einer der führenden Lebensmitteleinzelhändler seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sei. "Wir schätzen die hohe Qualität der deutschen landwirtschaftlichen Erzeugnisse sehr und bedauern, dass die Preisbildung des Marktes diese Qualität nicht immer angemessen wiedergibt", hieß es in der Mitteilung von Aldi.
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