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Am Milchmarkt stimmt was nicht

Der Auszahlungspreis liegt weiter hinten den Erzeugungskosten zurück. Deshalb fordert der Vorstandsvorsitzende des MEG Milch Board Peter Guhl die Bundesregierung zum Eingreifen auf.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Peter Guhl sieht aktuell eine alarmierende Diskrepanz zwischen der Entwicklung der Milchmengen, der Milcherzeugungskosten und der Milchpreise. „Wir hatten in ganz Europa ein sehr schwieriges Erntejahr und die Futtersituation ist in vielen Regionen extrem angespannt. Der Milchkuhbestand ist infolgedessen auf ein 10-Jahres-Tief gesunken. Die Milchmengen gehen überall in Europa zurück, die Kosten der Milcherzeugung liegen im Durchschnitt der Betriebe bei 43 Cent, aber die aktuellen Milchauszahlungspreise liegen trotzdem deutlich unter der Vorjahreslinie.“ Guhl ist überzeugt: „Hier stimmt etwas nicht!“

Milch Marker Index bei 104

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Im Oktober 2018 hatte der Milch Marker Index (MMI) für Deutschland wieder einen Wert von 104. Drei Mal in Folge lag der Quartalswert 2018 damit deutlich über den Milcherzeugungskosten der drei Vorjahre 2015 bis 2017. Schon seit April 2018 halten sich die Milcherzeugungskosten bei rund 43 Cent pro Kilogramm. Entsprechend liegen auch die Ergebnisse für den Oktober 2018 mit 42,92 Cent je Kilogramm Milch nur um ein Prozent niedriger als im Juli 2018. Obwohl der Milchauszahlungspreis in diesen drei Monaten mit einem Plus von 1,81 Cent um 5 % auf 36,37 Cent zulegte, könnten die Milcherzeuger ihre Kosten damit bei weitem nicht decken. Immer noch fehlten 15 %, um ein kostendeckendes Milchpreisniveau zu erlangen.

Freiwilligkeit bringt den Milchbauern nichts

„Der Markt für Kuhmilch funktioniert nicht, weil unsere Molkereien sich gegenüber den Milcherzeugern in einer komfortablen Machtposition befinden und die Preise einseitig auf viel zu niedrigem Niveau diktieren. Wir steuern seit Monaten auf einen Versorgungsengpass zu, aber der Markt reagiert nicht!“ Das zeige einmal mehr die Notwendigkeit von Milchkaufverträgen, die es auch Milcherzeugern ermöglichen, am Markt teilzunehmen. Auch hier müssten die Marktregeln von Angebot und Nachfrage gelten.

Politik sollte eingreifen

Trotz massivem Druck seitens der Länderagrarminister, hätten die Verantwortlichen in der Bundesregierung die Notwendigkeit zur Einführung einer Vertragspflicht (inklusive Menge und Preis) noch nicht erkannt und setzten bis heute auf Freiwilligkeit. „Wir brauchen jetzt zwei Dinge: erstens schnellstmöglich einen Milchpreis, der mindestens die Kosten der Milcherzeugung deckt und zweitens ein politisches Eingreifen, welches solche Missstände wie wir sie aktuell erleben, verhindert! Eine grundlegende Reform der Markt- und Lieferbeziehungen ist an dieser Stelle ebenso dringend geboten wie die Einführung eines Milchmarkt-Krisenmanagements auf europäischer Ebene!“

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