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Hochsauerlandkreis

Arbeitskreis Mutterkuhhaltung: „Weidetierhaltung nicht mit Düngung gleichsetzen!“

Das Uferrrandstreifen bedeutet im bergigen Sauerland das Aus für viele Mutterkuhhalter. Dazu kommen die hohen Anforderungen an den Gewässerschutz und der Wolf

Lesezeit: 3 Minuten

Der Arbeitskreis Mutterkuhhaltung des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Hochsauerland hat beim Hintergrundgespräch mit dem Bundestagsabgeordneten (MdB) Dirk Wiese (SPD) vor allem die Problematik der neuen Düngeverordnung thematisiert.

Thomas Wiese aus Sögtrop, Vorsitzender des Arbeitskreises: „Die Erweiterung der Uferrandstreifen an Gewässern von 5 auf 10 Meter ab 15 % Hangneigung, auf denen laut bisherigem Entwurf nicht mehr gedüngt werden darf, ist in einigen Gebieten das Aus für die Mutterkuhhaltung.“ Die dringendste Forderung der Tierhalter daher: „Weidehaltung nicht mit Düngung gleichsetzen!“

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Dirk Wiese schlug vor, sich dafür einzusetzen, dass vor allem Spielräume für die Landkreise zur Auslegung dieser Verordnung bei der Beschlussfassung verankert würden, damit solche Besonderheiten wie die Weidetierhaltung im Hochsauerlandkreis anders behandelt werden könnten.

Beim Punkt „Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV)“ bemängelte die stellvertretende Arbeitskreisvorsitzende Kaharina Gordes aus Arnsberg, dass diese ungerecht sei. Allein schon in benachbarten Kreisen in Südwestfalen werde diese Verordnung sehr unterschiedlich ausgelegt. Die hohen Anforderungen an den Gewässerschutz „wie an den Untergrund einer Tankstelle“ machten die ordnungsgemäße Lagerung von Naturstoffen zu einer sehr teuren Investition. Zudem sei diese nur durch wenige Fachfirmen mit teuren Spezialbauteilen zu leisten und müsse in vielen Fällen gutachterlich geplant, abgenommen und überwacht werden.

Viele, gerade kleinere und mittlere Betriebe würden angesichts dieser überzogenen Anforderungen und der ausgelösten Investitionen aufgeben.

Fazit des Gesprächs: „Wir brauchen ein angemessenes, vergleichbares technisches Niveau, am besten in ganz Europa“. Der Wolf und seine Rückkehr in die Region beschäftigt die Mutterkuhhalter stark. Sie haben Angst, dass Tiere gerissen werden könnten, aber auch dass die Herden nervös und unkontrollierbar werden und bleiben.

„Man mag sich die Folgen gar nicht ausmalen, was passiert, wenn ein Wolf unsere Tiere durch den Zaun auf die Landstraße oder gar die Autobahn treibt,“ so Arbeitskreismitglied Antonius Brüggemann aus Berge. Er kritisiert auch die lange Dauer der offiziellen Bestätigung von Rissen durch Wölfe: „Es werden mehr Labore zur Probenauswertung gebraucht.“

In der Diskussion wurden die Änderungen in Hinblick auf den erleichterten Abschuss von Problemwölfen durch die Große Koalition vor Weihnachten begrüßt. Zum Thema Schutzstatus des Wolfes empfahl der Bundestagsabgeordnete dringend, auch mit den heimischen EU-Abgeordneten zu sprechen, um eventuell den Schutzstatus des Wolfes noch einmal im EU-Parlament zu hinterfragen.

Dirk Wiese betonte abschließend die wichtige gesellschaftliche Funktion der Mutterkuhhaltung. Daher vertrete er die Position, die Mutterkuhhaltung wegen ihrer hohen Umweltleistung gerade auf Grenzertragsstandorten stärker über die zweite Säule der europäischen Agrarpolitik zu befördern und als wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur touristischen Landschaftspflege zu verstehen.

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