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Klimaschutz

Arla will CO2-neutrale Milchwirtschaft

Arla will die Treibhausgasemissionen um 30 %/kg Milch senken und bis 2050 bei Netto-Null-Emissionen liegen.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Molkereikonzern Arla Foods mit 10.300 Landwirten will den Übergang zu einer nachhaltigen Milchproduktion mit verstärktem Fokus auf die landwirtschaftlichen Betriebe drastisch beschleunigen. Das Hauptziel besteht darin, die Treibhausgasemissionen in den nächsten zehn Jahren um 30 % pro Kilogramm Milch zu senken und bis 2050 auf Netto-Null-Emissionen hinzuarbeiten.

Mit einem neuen Klimaziel für 2050 unternimmt Arla die nächsten großen Schritte zu einer nachhaltigen und CO2-neutralen Milchproduktion. „Wir haben bereits jahrelang auf eine nachhaltige Landwirtschaft hingearbeitet. Jetzt müssen wir noch weiter gehen und schnell handeln, um nicht zuletzt den Klimawandel zu bekämpfen, der alle Menschen auf der Erde betrifft, vor allem uns Landwirte“, fordert Jan Toft Nørgaard, Aufsichtsratsvorsitzender von Arla Foods und selbst Milchbauer.

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Die neue Strategie umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von der Kuh bis zum Verbraucher und behandelt die Bereiche Klima, Luft, Wasser und Natur, berichtet die Molkerei in einer Mitteilung. Das Hauptziel in Bezug auf die Klimaauswirkungen der Genossenschaft bestehe darin, Arlas gesamte CO2-Emissionen bis 2030 um 30 %pro Kilogramm Milch zu reduzieren und bis 2050 auf Netto-Null-Emissionen hinzuarbeiten.

„Mit dem weitreichenden Engagement unserer Landwirte befinden wir uns in einer guten Position, um sicherzustellen, dass die Menschen das Vertrauen in Milchprodukte als Teil einer ausgewogenen und nachhaltigen Ernährung für die Zukunft behalten. Milchprodukte werden weltweit geschätzt. Sie spielen eine wichtige Rolle für die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung – von einem Glas frischer Milch bis hin zu hochentwickelten Molkenproteinen für eine optimierte medizinische Ernährung", erläutert Peder Tuborgh, CEO von Arla Foods.

Das ehrgeizige Klimaziel gilt für alle Märkte, in denen Arla tätig ist. Einige Länder könnten dieses aufgrund der bereits erzielten Fortschritte und regionalen Rahmenbedingungen sogar früher erreichen. „Wir haben noch nicht auf alles eine Antwort, aber wir fordern unsere Landwirte, vor allem die jüngere Generation, sowie die Industrie, die wissenschaftlichen Institutionen und Regierungen zur Zusammenarbeit auf. Wir bitten sie um Ideen und Anregungen, die den Übergang zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion unterstützen“, unterstreicht Jan Toft Nørgaard.

Das Unternehmen will auch kommerzielle Möglichkeiten auf dem Markt ausloten, um den Wandel voranzutreiben, erklärt Peder Tuborgh: „Wir glauben, dass eine wachsende Anzahl von Verbrauchern bereit ist, die Landwirte, die am nachhaltigsten wirtschaften, zu unterstützen, indem sie etwas mehr für ihre Milch zahlen – so, wie wir es auch bei den Biomilchprodukten erlebt haben. Ab heute beginnen wir, mit einer Gruppe fortschrittlicher Landwirte in Dänemark und Schweden zusammenzuarbeiten, um noch nachhaltigere konventionelle und biologische Frischmilch anbieten zu können, die mit Blick auf Klimaschutz, Tierwohl und Betriebsführung einzigartig ist. Wir werden ihre Milch dieses Jahr unter unserer führenden Marke Arla 24 in Dänemark und unter der Marke Arla Ko in Schweden auf den Markt bringen“, kündigt Peder Tuborgh an.

Weniger Emissionen auf den Höfen

Der Löwenanteil an Gesamtemissionen in der Wertschöpfungskette von Milchprodukten stammt von den Höfen, so Arla. Zwar sei es nicht möglich, die Methanemissionen einer Kuh vollständig zu senken. Sie könnten jedoch erheblich reduziert werden, zum Beispiel durch eine optimierte Futterzusammensetzung. Dies sei ein Forschungsbereich, in den Arla investiert. Ein wichtiger Teil der Strategie zur Senkung der Emissionen bestehe zudem darin, gemeinsam mit den Arla Landwirten daran zu arbeiten, den Anteil des im Boden gebundenen und gespeicherten Kohlenstoffs zu ermitteln und zu erhöhen.

Seit 2013 wurden fast 700 Hofseminare organisiert, um Gruppen von Landwirten über Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu informieren. Außerdem wurden mehr als 5.000 ‚Klima-Checks‘ auf Arla Höfen durchgeführt. „Ein Klima-Check wirkt sehr motivierend, denn er ermittelt den CO2-Fußabdruck des Betriebes und das Potenzial zur Reduzierung von CO2-Emissionen, was dann häufig zu Kosteneinsparungen führt“, erklärt Jan Toft Nørgaard. Auch er habe den Klima-Check auf seinem eigenen Hof durchgeführt.

Im Jahr 2018 hat Arla die digitale Dokumentationsdatenbank Arlagården Plus eingerichtet. Sie helfe Arla und den einzelnen Landwirten dabei, die Leistung des Hofs systematisch zu erfassen und zu vergleichen. „Im nächsten Schritt werden Parameter hinzugefügt, die erfassen werden, welche Auswirkungen der Hof auf das Klima und die Umwelt hat. Darüber können wir feststellen, in welchen Bereichen wir das größte Einsparpotenzial haben und auch Vorzeigebetriebe identifizieren, von denen wir in unserer Genossenschaft lernen können“, erläutert Jan Toft Nørgaard.

Seit 1990 sei es den Arla Landwirten bereits gelungen, die Emissionen pro Kilogramm Milch um 24 % zu senken. In Bezug auf Arlas Betriebsabläufe, einschließlich Verpackung und Transport, sind die CO2-Emissionen seit 2005 um 22 % gesunken – und das, obwohl die Milchlieferungen an Arla seitdem um fast 40 % zugenommen hätten.

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