Der australische Rinderbestand hat im vergangenen Jahr einen neuen Tiefststand erreicht. Grund dafür waren die Dürrephasen und die Futterknappheit. Der Branchenverband Meat & Livestock Austrailia (MLA) geht jedoch davon aus, dass die Landwirte ihre Herden nun wieder aufstocken. Bis Mitte des Jahres 2021 rechnen sie mit einem Zuwachs von 2 % im Vergleich zum Vorjahresniveau, was einem Rinderbestand von etwa 25,19 Mio. Tieren entspreche. Voraussichtlich werde es aber bis 2023 dauern, bis der Herdenumfang wieder die Größe der Jahre 2017/18 überschreite (26 Mio. Tiere). Durch die ausreichenden Regenmengen, die landesweit gefallen sind, und den guten Zustand der Weiden sei der Wiederaufbau der Rinderherden möglich.
Da der Bestand vergrößert wird, erwartet der MLA, dass 2021 etwa 3 % weniger Tiere (vor allem Kälber und weibliche Rinder) geschlachtet werden als 2020. Das entspreche 220.000 Tieren. Die Schlachtgewichte würden durch die hohen Preise und die geringen Futterkosten vermutlich höher ausfallen. Auch der prognostizierte höhere Anteil an männlichen Tieren erhöhe die durchschnittlichen Schlachtgewichte. Die australische Rindfleischerzeugung dürfte deshalb, trotz kleinerem Schlachtviehangebot, um knapp 1 % auf 2,11 Mio. t zunehmen.
Bei den Rindfleischexporten rechnet die MLA mit einem Anstieg um 2 % auf 1,56 Mio. t. Die Lebendausfuhr von Tieren sinke jedoch aufgrund der geringen Verfügbarkeit um voraussichtlich 9 % auf 962.000 Tiere. Die Branchenorganisation erwartet nach der Coronapandemie wieder eine global wachsende Rindfleischnachfrage.